Passau
Zusammenhalt zog Passau aus dem Schlamm

Neben Feuer- und Bundeswehr oder THW halfen Freiwillige beim Aufräumen – In der Stadt waren rund 800 Gebäude betroffen

31.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:05 Uhr

Heerscharen von freiwilligen Helfern rüsteten sich mit Schaufel, Eimer und Putzzeug um zusammen mit den Hilfsorganisationen Betroffenen zur Seite zu stehen. Über das Internet koordinierten unter anderem Uni-Mitarbeiter die Einsätze in der Gruppe „Passau räumt auf“. −Fotos: Archiv Jäger



Mit Spritzen und Schaufeln kämpften an allen Ecken Bundeswehr-Soldaten, THW- und Feuerwehrleute zusammen mit Menschen, die plötzlich da waren und anpackten. Studentinnen schaufelten in Handwerksbetrieben, Fremde halfen überall beim Aufräumen und Putzen. Frauen brachten Kuchen für alle. Ein Rad schien ins andere zu greifen.

Die Stadtverwaltung begann unterdessen mit der Schadensaufnahme. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Horst Seehofer begleiteten die Vertreter der Stadt bei einem Rundgang, um einen Eindruck vom Ausmaß der Katastrophe zu bekommen. Sie kündigten schnelle und unbürokratische Hilfe an. Auch die Kirche stellte Mittel zur Verfügung. Die Stadt zahlte 1500 Euro Soforthilfe an hochwassergeschädigte Privathaushalte und Kleinstunternehmer aus. Ein Anfang. – Denn allein die Privatschäden schätzte die Stadt am Ende der Woche auf rund 100 Millionen Euro. In Passau standen 800 Häuser im Schlamm. Etwa 5000 Menschen waren schwer geschädigt. Dazu: Infrastruktur und viele städtische Einrichtungen, darunter neben den Rathäusern etwa das Stadttheater, wo der Inn das Parkett und die Technikräume geflutet hatte. Zudem standen zahlreiche Handwerksbetriebe und Gewerbetreibende vor den Trümmern ihrer Existenz.

Natürlich: Viele fühlten sich da auch noch sehr alleingelassen, etwa in Hals, das von der Außenwelt zeitweise komplett abgeschnitten war. Andere sahen Touristen und Fernsehteams als zusätzlich belastend. Doch die Hilfe, die von überall her angeboten wurde, hat ganz viele vor dem Verzweifeln bewahrt.

− sah