Aldersbach
Wenig Quantität, viel Qualität

Spender haben Kuriositäten für Ausstellung in Aldersbach abgegeben

18.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:08 Uhr

Erwartungen und Hoffnungen lagen höher, aber enttäuscht sind Hannah Wimmer (v.l.), Fritz Pürstinger und Fritz Greiler nicht. Die zur Verfügung gestellten Gegenstände für die geplante Installation sind gut. −Fotos: Scholz

Von Toni Scholz

Die versprochenen Biermarkerl waren nicht der große Anreiz, sich am Samstagmittag auf den Weg in den ehemaligen Klosterladen der Brauerei Aldersbach zu machen, um persönliche Erinnerungsstücke aus der bewegten niederbayerischen Wirtshausgeschichte zu spenden.
Ausstellungsmacher Fritz Pürstinger, extra aus Salzburg angereist, Fritz Greiler und Praktikantin Hannah Wimmer von der Gemeinde warteten ab 11 Uhr auf die Spender.


Gleich nach der Öffnung der Eingangstür kam unter anderen Kreisheimatpfleger Rudi Drasch aus Vilshofen mit einem ganz besonderem Exponat vorbei: Mitgebracht hatte er das Akkordeon von Hans Schessl, einem vielen Vilshofenern noch bekannten Wirtshausmusikanten und Sportler, der früher das Schafkopfturnier am Volksfestsonntag organisierte, mit seiner Band „Allotria“ bei vielen Weinabenden und Feiern im „Café Lieferländer“ aufspielte und 1983 einen eigenen Biermarsch „Bier-Palaver“ komponierte, zu dem Hermann Hausner den Text schrieb.

Mehr an Wirtshauskultur gewünscht

Am Samstag gab es unter den Spenden auch noch eine Spielkartenpresse, Gitarren, eine Klarinette, alte Zapfhähne – auch Wechsel genannt – und jede Menge Krügerl mit unterschiedlichstem Fassungsvermögen. Kurz vor 15 Uhr kam noch ein älterer Herr aus Rainding und brachte seine alte Tuba vorbei. Auf Nachfrage von Fritz Greiler verriet er sein Alter: „Mit 88 Jahren ist’s halt vorbei mit dem Tubablasen.“
Ausstellungsmacher Fritz Pürstinger würde sich bis zur Ausstellungseröffnung im Frühjahr 2023 noch etliches mehr an „Wirtshauskultur“ wünschen: Egal ob Plastikblumen, die viereckigen Teller mit Portionseinteilung, Schneebesen, Nudelhölzer, Kartoffelpressen, Mehlsiebe, alte Fotos, Stammtischschilder, Garderobentaferl, Tischtuchklammern, Maggi-Flascherl, Guglhupfformen, Salzstreuer, Pfeffermühlen, Reh- oder Hirschgeweihe, Kleiderhaken – alles wäre willkommen für die neue Installation, die die Besucher gleich am Ausstellungsanfang begrüßen soll. Wer etwas zu dem Aldersbacher Kunstwerk beisteuern kann und will, kann die Wirtshaus-Gegenstände und Erinnerungen bei Fritz Greiler im Rathaus Aldersbach abgegeben.

Darüber hinaus wird er mit Ausstellungsmacher Fritz Pürstinger zum „Jäger der verlorenen Wirtshausschätze“ werden und Wirte und Wirtshäuser in der Umgebung abklappern.
Wer mehr Informationen braucht – Fritz Greiler ist unter ✆08543/961032 oder greiler@aldersbach.de erreichbar.