Kita bis Flughafen
Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter - Tausende bei Demo in Nürnberg

22.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:38 Uhr

Beim Warnstreik der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst nehmen zahlreiche Menschen an einer Kundgebung am Kornmarkt in Nürnberg teil und schießen Konfetti mit Konfetti-Kanonen in die Luft. In der letzten Woche vor der nächsten Tarifverhandlungsrunde im öffentlichen Dienst sind am Mittwoch vor allem Franken und Niederbayern betroffen. −Foto: Daniel Löb/dpa

Am Mittwoch trafen die Warnstreiks im öffentlichen Dienst vor allem den Norden und Osten Bayerns, vor allem in Nürnberg, aber auch in Passau. Auch für Donnerstag sind wieder neue Streiks angekündigt, unter anderem am Flughafen München.



Die Warnstreikwelle in Bayern lässt nicht nach. Am Mittwoch waren vor allem Franken und Niederbayern betroffen. Alleine in Nürnberg kamen laut Verdi 8500 Menschen zur zentralen Kundgebung für Mittelfranken am Kornmarkt. Die Polizei sprach von 8000 Teilnehmern in der Spitze. Das übertraf sogar die Beteiligung aus München vom Dienstag, als etwa 6000 Warnstreikende auf den Marienplatz gekommen waren. Es sei „super gelaufen“, sagte ein Verdi-Sprecher am Nachmittag.

Ganze Bandbreite des öffentlichen Dienstes betroffen



Zahlen zur Beteiligung in ganz Bayern lagen nicht vor. Ein Wert im fünfstelligen Bereich kann aber als wahrscheinlich gelten. Neben Mittelfranken hatte Verdi auch in den Gewerkschaftsbezirken Würzburg/Aschaffenburg, Oberfranken-West, Niederbayern und Oberfranken-Ost zu breiten Warnstreiks aufgerufen. Auch dort war in der Regel die ganze Bandbreite des öffentlichen Dienstes betroffen, von der Kindertagesstätte über Müllabfuhr und Kliniken bis zu Verwaltung und Jobcentern. Darüber hinaus gab es auch einzelne Aktionen in anderen Bezirken wie Augsburg. Teilweise ist auch der Nahverkehr betroffen, beispielsweise in Passau und Bayreuth.

Am Donnerstag wird die Warnstreikwelle etwas abebben. Breite Aktionen sind noch im Gewerkschaftsbezirk Rosenheim geplant. Darüber hinaus ziehen sich die Aktionen in einzelnen Bereichen wie der Nürnberger Abfallentsorgung über mehrere Tage. Am Flughafen München sind die für die Sicherheitskontrollen zuständigen Mitarbeiter von 8 bis 14 Uhr zum Ausstand aufgerufen. Verdi rechnet hier mit längeren Wartezeiten, nicht aber mit Flugausfällen. Die Regierung von Oberbayern erwartet ganztägig Flugverschiebungen und längere Wartezeiten.

Das fordert der öffentliche Dienst



Derzeit laufen bundesweite Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst sowie parallel für den kommunalen Nahverkehr in Bayern. Die zentralen Forderungen sind gleichlautend: 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die dritte Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ist Ende März vorgesehen.

− dpa