Hauzenberg/Untergriesbach
Vom Suchen und Finden des Lebensglücks

Kilian Sicklinger und Johannes Falkner singen als Band „Lausa“ über sich und ihre Generation

26.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:25 Uhr

Die Stimmung des Albums und der Lieder spiegelt auch das Cover-Foto samt der Farbgestaltung wider. Die zwei jungen Musiker Johannes Falkner (l.) und Kilian Sicklinger an einem Bahnsteig auf dem Weg, das Ziel ist noch offen. Oder wie es der deutsche Rocksänger und Autor Heinz Rudolf Kunze beschreibt: Manche Wege „entstehen ja erst beim Gehen“. −Fotos: Lausa

Die beiden lieben es rasant. Ihre Band „Lausa“ haben sie erst vor neun Monaten gegründet. Seit September haben sie in einer Art Kreativrausch 16 eigene Songs geschrieben und arrangiert. Diese spielen sie auch bei ihren Konzerten. Nicht nur das: Die beiden jungen Musiker Kilian Sicklinger (22) und Johannes Falkner (23) bringen am Freitag ihr erstes Album heraus, selbst produziert und eingespielt im Studio von Kilian in Raßreuth.

Das Album trägt den Namen „Lebensglück“. Im Gespräch mit der PNP erzählen der Hauzenberger Kilian und der Untergriesbacher Johannes der Heimatzeitung, was hinter „Lausa“ und ihren Liedern steckt.

Die beiden beschreiben ihre Songs als „ehrliche Musik“. Sie reimen nichts zusammen, um ein Lied auf Hit zu trimmen, um etwas zu verkaufen oder eine Zielgruppe zu erschließen. Sie schreiben über ihre Gefühle, Gedanken, Freuden, Verluste und Ängste. Sie verarbeiten, was sie in dieser Lebensphase Anfang 20 erleben, das Dunkle und das Helle, die Schmerzen und die Euphorie. Diese Spannweite lässt sich auch in Liedtiteln ihres Albums erkennen: „Traumtagerl“, „Dankbar für’s Lem“, „Es is nie zu spät“, „Danke für ois“ oder „Mei Dog“.

Sie verarbeiten, was in ihrem Leben vor sich geht

Beide Musiker hatten in den letzten Jahren Verluste und Rückschläge verkraften müssen. Auch davon erzählen ihre Lieder und das Album. Sie wollen mit ihrer Musik jungen Leuten Mut machen und sie anregen, offen mit ihren Gefühlen umzugehen und sich für diese nicht zu schämen. „Viel zu viele junge Menschen versuchen, ihre Emotionen zu unterdrücken, statt sie einfach zuzulassen“, meint Kilian Sicklinger. Auch sie selbst hätten damit schon Erfahrungen gemacht. „Es kann einem nicht immer gut gehen“, sagt er. In ihren Liedern stünden Themen wie Freundschaft und Lebensfreude an erster Stelle. Aber sie erzählen auch davon, wie man nach dunklen Phasen zum „Lebensglück“ finden kann. So heißt dann auch der Titelsong.

Aber wie ist es eigentlich zur Band „Lausa“ gekommen? Kennengelernt haben sich Kilian und Johannes in der fünften Klasse im Gymnasium Untergriesbach. Dort sangen sie im Chor, spielten in Schulbands, hatten schon damals gemeinsame Auftritte. Im Laufe der Zeit wurden die beiden zu besten Freunden. „Freind für’s Lem“, heißt einer ihrer ersten Songs. „Freind“ blieben sie auch nach dem Abitur. Johannes arbeitet in einem Reiseunternehmen, Kilian studiert unter anderem Tontechnik, was er für die Musikproduktion im eigenen Studio bestens gebrauchen kann.

Nach der Schule begannen sie, mit dem Projekt „Bier am Stiel“ gemeinsam Partymusik zu produzieren, Gute-Laune-Kracher, durchaus im Ballermann- und Oktoberfest-Stil. Diese Musik bereite seinem Papa Schmerzen, gibt Kilian schmunzelnd zu. Doch auch sie beide spürten den Wunsch, Lieder über ernstere Themen zu schreiben. Deshalb beschlossen sie „Lausa“ zu gründen. Woher der Name? Sie beide seien zwei „Lauser“ im bayerischen Wortsinn, erklärt Johannes schmunzelnd. Aber hier wurde es kompliziert. Der Name „Lauser“ war schon an eine Partyband vergeben. Auch sowas gehört zu den Tücken beim Gründen einer Band: Einen Namen finden, den noch keiner hat. So landeten sie bei „Lausa“.

Das Album ist nun da. „Lebensglück“ bietet elf Songs. Fünf davon haben sie bereits im Vorfeld auf den Streamingplattformen veröffentlicht. Kilian und Johannes haben ihre Lieder im Raßreuther Studio aufgenommen. Alles selbst gespielt und gesungen: Klavier, Schlagzeug und Gitarren. Nun gilt es, die Musik an Mann und Frau zu bringen. Es geht um die Promotion. Um die Videos und Bilder auf ihren Social-Media-Accounts kümmern sie sich selbst mit zwei Freundinnen. Bespielt wird da alles von YouTube über Instagram bis zu TikTok. Um das Aufspielen der Albumsongs auf die Streaming-Plattformen kümmert sich ein „Distributor“ (Verteiler), mit dem sie einen Vertrag geschlossen haben. Aber: Social Media hin, Streaming her: „Am Wichtigsten sind die Mund-zu-Mund-Propaganda und die Konzerte“, versichern die beiden Freunde.

Obwohl sie sich zuerst auf ihr neues Album konzentrieren möchten, planen die beiden diesen Sommer auch noch einen Song mit „Bier am Stiel“ zu veröffentlichen. Geplant sind in den kommenden Monaten ebenfalls noch drei oder vier Singles. Schon nächstes Jahr wollen sie ein weiteres Album auf den Markt bringen. Doch am wichtigsten ist für die Bandkollegen nicht, möglichst viele Lieder herauszubringen. Sie wollen die gemeinsame Zeit als Freunde beim Produzieren der Musik zusammen verbringen.

Ab Freitag ist ihr Album auf allen Streamingdiensten verfügbar. Eine CD kann auf ihrer Website www.lausaband.com oder per E-Mail kilian.sicklinger@lausaband.com bestellt werden. Auch bei Auftritten gibt es die CDs zu kaufen.

Termine der Konzerte

Seit der Premiere am 25. September letzten Jahres haben „Lausa“ bereits einige Liveauftritte absolviert. Dieses Jahr stehen noch zwölf Auftritte auf dem Tourplan, unter anderem auf der Landesgartenschau in Freyung. Hier die Termine: 19. Juni Cafe Duft in Passau, 6. Juli Gymnasium Untergriesbach, 7. Juli Stadtpark Waldkirchen, 19. Juli Kurkonzert in Hauzenberg, 3. August Klimapavillon Büchlberg, 13. August Landesgartenschau in Freyung, 18. August Landshuter Hof in Straubing, 2. September Gasthaus Höfler in Germannsdorf, 6. September: Schlossgarten in Obernzell, 2. Dezember: Kurhaus in Freyung.

− Emilia Kohl