Vilshofen
Vom Springer auf die erste Pfarrstelle

Feierliche Installation des evangelischen Pfarrers Manfred Greinke

15.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:27 Uhr

Ein herzliches Willkommen: Bezirksrätin Cornelia Wasner Sommer und Bürgermeister Florian Gams (l.) wünschen Manfred Greinke einen guten Start als erster evangelischer Pfarrer von Vilshofen. −Foto: Stadler

Von Gisela Stadler

Wenn ein „Springer-Pfarrer“ sesshaft wird – unter dieser Überschrift könnte die Installation von Manfred Greinke als neuer erster Pfarrer in Vilshofen stehen.

Etwas mehr als zwei Jahre musste die evangelische Gemeinde warten, bis die, durch das Ausscheiden von Pfarrer Alexander Schlierf vakante Stelle des ersten Pfarrers und der Versetzung von Pfarrerin Simone Rink, wieder besetzt wurde. Bei einem sehr würdevoll gestalteten Gottes- dienst in der Erlöserkirche fand gestern die feierliche Installation von Manfred Greinke statt. Doch die Kirchengemeinde traf auf keinen Unbekannten.

Viele Gläubige und zahlreiche Ehrengäste, darunter Bürgermeister Florian Gams und Kreisrätin Cornelia Wasner-Sommer, nahmen am sonntäglichen Gottesdienst teil und begleiteten den 66-Jährigen in sein neues Amt.

Dem einführenden Teil der Andacht durch Pfarrerin Anna-Lena Hardinge, folgte zunächst die Verlesung der Urkunde, mit der Manfred Greinke zum 1. Januar 2023 die Stelle übertragen wird.

Dekan Jochen Wilde ging in seiner Ansprache auf den Lebensweg von Pfarrer Greinke ein und schilderte dessen Entwicklung vom Elektriker über den Musiker bis hin zum Theologen. Sein Weg vom ehemalien „Ostbürger“ – Manfred Greinke lebte vorher in Thüringen – hierher nach Vilshofen und als „Neu-Niederbayer“ beinhalte ein großes Maß an Flexibilität und Einfühlungsvermögen, aber auch den berühmten Blick „über den Kirchturm hinaus“. Der Dekan bedauerte zwar, dass aktuell weniger als die Hälfte der Bevölkerung noch einer Kirche angehörte, aber: „Wir müssen gemeinsam den Blick nach vorne richten und uns um die Menschen bemühen.“

Die Pfarrei Vilshofen, in die auch der Markt Aidenbach mit integriert ist, war Manfred Greinke seit über zwei Jahren bestens bekannt. In seiner kurzen und launigen Ansprache erwähnte er, dass für ihn diese Pfarrstelle zunächst wie eine Freundin, dann wie eine Verlobte und jetzt wie eine gute Partnerin geworden ist. Der 66-Jährige betonte, dass er für seine Pfarrangehörigen ein guter Zuhörer, ein einfacher und verständiger Partner und ein verlässlicher Ansprechpartner sein will. Seine Überzeugung: „Es gibt sehr viele Probleme auf der Welt, die mit dem Namen Jesus Christus nicht weggewischt, aber mit der Kraft Gottes und unserem Glauben vielleicht auch gelöst werden können.“

In Vertretung von Landrat Raimund Kneidinger begrüßte Kreisrätin Cornelia Wasner-Sommer den neuen Pfarrer im Dekanat Vilshofen und wünschte ihm für seine künftigen Aufgaben viele Impulse, viel Engagement und eine schöne Zeit hier im Landkreis, gemeinsam mit seiner Frau Maja.

Bürgermeister Florian Gams betonte, wie wichtig es für Vilshofen ist, dass es auch wieder einen evangelischen Pfarrer als ersten Ansprechpartner gibt. „Wir konnten im Laufe der letzten Zeit, in der Sie bereits als Springer bei uns tätig waren, schon zahlreiche persönliche Kontakte knüpfen“, erklärte Florian Gams und betonte: „Wir konnten in der zugegebenermaßen aktuell schwierigen Zeit auch gut zusammenarbeiten, wenn es nötig und erforderlich war.“

Die vielen Glückwünsche zu seiner neuen „alten“ Pfarrstelle konnte Manfred Greinke anschließend im Rahmen eines kleinen Empfanges im Pfarrhaus persönlich entgegen nehmen.

Hier in Vilshofen hat Pfarrer Manfred Greinke nun seinen Lebensmittelpunkt. Er ist mit seiner Frau mittlerweile in das renovierte Pfarrhaus in Vilshofen gezogen. Und gemeinsam mit seiner Frau, dem Pfarrgemeinderat, aber auch gemeinsam mit Pfarrer Lothar Zerer von der katholischen Kirche sieht er seiner Aufgabe durchaus gelassen entgegen, denn: „Das Alter ist nicht entscheidend, sondern dass ich für euch da bin“.