170-Millionen-Euro-Projekt
Details zum Passauer Uni-Neubau am Spitzberg: Er erhält Backstein-Fassaden

23.03.2023 | Stand 25.10.2023, 11:08 Uhr

Der Blick aus dem Klostergarten zum künftigen Internationalen Wissenschaftszentrum der Universität Passau. −Fotos: Riepl Riepl Architekten Linz

Die Planungen für das Internationale Wissenschaftszentrum der Universität Passau am Spitzberg gehen voran – wie wird der Bau aussehen? Dazu hat das Staatliche Bauamt Passau am Donnerstag eine weitere Information herausgegeben: Das Gebäude erhält Backstein-Fassaden.



Das Staatliche Bauamt hat die eingeschalteten Architekten und Ingenieure inzwischen mit der Ausführungs- und Detailplanung beauftragt, gab die Behörde am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt. Dazu gehört auch die Planung der Fassaden, mit denen sich der Universitätsneubau im Stadtbild präsentieren wird.

Neubau mit 170 Millionen Euro genehmigt



Im Spätherbst 2022 hatte der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Landtags die Projektunterlage für den Neubau mit rund 170 Millionen Euro genehmigt. Seither arbeitet das Staatliche Bauamt Passau laut der Mitteilung mit Unterstützung freiberuflicher Architekten und Ingenieure in enger Abstimmung mit der Uni an der Erstellung der Projektplanung. Dabei werden die Werk- und Detailpläne für den Neubau erstellt.

Die mit der Gebäudeplanung beauftragten Riepl Riepl Architekten aus Linz haben in dieser Planungsphase die Fassadengestaltung für die verschiedenen Gebäudeteile weiterentwickelt und in den Ausführungsdetails konkretisiert. „Bei der Konstruktion und der Materialwahl für die Fassaden waren uns seitens der Staatsbauverwaltung neben den gestalterischen Qualitäten vor allem Überlegungen der Nachhaltigkeit wichtig“, erklärt Leitender Baudirektor Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau. „Wir wollen Baustoffe verwenden, die sich durch Wartungsarmut und Langlebigkeit auszeichnen, um damit die Lebenszykluskosten des Gebäudes gering zu halten.“

Deswegen fällt die Entscheidung auf Backstein



Unter Berücksichtigung dieser Anforderungen hätten die Architekten eine Fassadenbekleidung aus Backstein vorgeschlagen – ein Naturprodukt, robust, extrem langlebig, nahezu wartungsfrei und damit nachhaltig hinsichtlich Ressourcenverbrauch und im Betrieb. „Mit der geplanten Farbigkeit der Backsteinfassaden in einem lichten Greige, einer Mischung zwischen Grau und Beige, wollen wir eine moderne, offene und einladende Atmosphäre erreichen, die der Symbolik des Internationalen Wissenschaftszentrums als Tor der Universität zur Stadt gerecht wird“, wird Architekt Christof Pernkopf von Riepl Riepl Architekten zitiert.

Im Bereich des Verwaltungstrakts wird die Backsteinfassade als Brüstung mit aufgesetzten Wandscheiben dem Gebäude vorgestellt. Damit kann ein notwendiger Fluchtbalkon geschaffen werden, der mit den auf Lücke gemauerten Wandscheiben für Sonnenschutz in den dahinterliegenden Büroräumen sorgt. Die Materialeigenschaften des Backsteins erlauben eine Fassadenbegrünung ohne zusätzliche Rankhilfen. Ergänzend zur vertikalen Begrünung mit wildem Wein und Winterjasmin im Innenhof und beim Bürotrakt sollen Bepflanzungen der Stützwände, unterschiedliche Gehölzstrukturen auf dem Areal und eine intensive Begrünung der Dachflächen einen ökologischen Beitrag im Hinblick auf Mikroklima, Regenwasserretention und Artenvielfalt leisten.

Uni-Kanzler Dilling: „Überzeugendes Planungskonzept“



Der zum Klostergarten orientierte Seminar- und Hörsaaltrakt über einem Arkadengang für Fußgänger und Radfahrer soll ebenfalls eine Backsteinfassade mit durchgehendem Fensterband erhalten. Auf dem Seminartrakt aufgesetzt befindet sich der drei Geschosse hohe Vorlesungs- und Konzertsaal mit einer hybriden Nutzung zum einen als klassischer Hörsaal mit audioakustischer und medientechnischer Ausstattung, zum anderen als hochwertiger Konzertsaal für unverstärkte Musik. Dem Vorlesungs- und Konzertsaal nach Osten vorgelagert ist ein zweigeschossiges verglastes Foyer mit Ausblick auf die Stadt.

„Ein überzeugendes Planungskonzept“ wird Uni-Kanzler Dr. Achim Dilling in der Mitteilung zitiert. Es zeige die funktionale und gestalterisch hochwertige Qualität dieses wichtigen zukunftsweisenden Wissenschafts- und Kulturstandorts.