Wegscheid
Tennishalle sanieren oder schließen

TSV Wegscheid würde das marode Gebäude gerne herrichten – Fördermöglichkeiten abklären

01.01.2022 | Stand 17.09.2023, 6:25 Uhr

Die Tennishalle in Wegscheid müsste dringend saniert werden. SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Schätzl (v.l.) hat sich das marode Gebäude zusammen mit 3.Bürgermeisterin Erika Schäffner-Hofbauer, Abteilungsleiter Christoph Irl, TSV-Vorsitzendem Andreas Naderhirn sowie den Gemeinderäten Christian Escherich (CSU) und Marieluise Erhard (Freie Wähler) angeschaut. −Foto: SPD

Ein Ziel der Ampel-Koalition ist es, Kinder und Jugendliche mehr für Sport zu begeistern. Wichtig hierfür ist auch eine moderne und sichere Sportinfrastruktur – vor allem in ländlichen Regionen fehlt diese häufiger. Ein Negativbeispiel ist die äußerst baufällig Tennishalle in Wegscheid.

Um sich ein Bild von der aktuellen Situation der Halle zu machen, hat sich SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Schätzl mit den Verantwortlichen des Sportvereins und der Marktgemeinde getroffen. Schätzl will sich bezüglich Fördermöglichkeiten ans Finanzministerium wenden. Das geht aus einer Pressemitteilung des Abgeordneten hervor.

Die Sparte Tennis des TSV Wegscheid wurde zeitgleich mit dem Bau der Tennishalle im Jahre 1977 gegründet. Außer kleineren Reparaturen und einer modernisierten Beleuchtung konnten seither keine größeren Investitionen in die nun offensichtlich äußerst baufällige Halle getätigt werden. Im Moment hat die Sparte Tennis des TSV circa 130 Mitglieder, davon knapp 65 Kinder und Jugendliche. Zudem gäbe es laut Abteilungsleiter Christoph Irl eine Warteliste mit 20 Kindern, welche im Moment mangels Trainer noch nicht aktiv am Vereinsgeschehen teilnehmen können.

„Sollte es uns nicht gelingen, die notwendigen Reparaturen an der Tennishalle durchzuführen, werde ich die Indoorsportstätte in den nächsten zwei bis drei Jahren wohl schließen müssen. Vor allem für die vielen Kinder und Jugendlichen wäre dies wirklich sehr schade“, erklärte Irl bei dem Treffen. Eine Weiternutzung sei schlichtweg nicht mehr zumutbar. Der Spielbelag muss dringend gewechselt werden, die Heizung funktioniert nur noch bedingt, das Dach ist marode und die Wände feucht von der ständig notwendigen Bewässerung der Sandplätze. „Ich bin kein Bauexperte, und es gibt bislang keine offizielle Kostenschätzung, aber wir werden sicher mit Sanierungskosten im mittleren sechsstelligen Bereich rechnen müssen“, so Irl.

„Im Vergleich zu Ballungszentren sind die Sportangebote im ländlichen Raum wesentlich spärlicher gesät. Umso wichtiger ist es, bestehende Angebote und Möglichkeiten zumindest zu erhalten. Im Besonderen, wenn diese von Jung und Alt gleichermaßen intensiv genutzt werden“, stellt Johannes Schätzl fest. Leider seien zur Jahresfrist mit dem „Investitionspakt Sportstätten“ und dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zwei mögliche Bundesförderprogramme ausgelaufen. „Beide Programme konnten aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht verlängert werden“, so der Hauzenberger.

Laut Schätzl ist es allerdings nicht ausgeschlossen, dass 2024 diese oder ähnliche Programme wieder aufgelegt werden. Er werde sich mit dem Bundesfinanzministerium in Verbindung setzen und mögliche Pläne abfragen.

Abschließend waren sich alle Beteiligten einig, dass auch bei einer möglichen Förderung eine hohe Bereitschaft zur Eigenleistung und vor allem die volle Unterstützung des Marktes Wegscheid notwendig sei.

− red