Passau
Studierende gegen Blutkrebs: Typisierungs-Aktion am Campus

07.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:20 Uhr

Die Typisierung in vollem Gange: Insgesamt ließen sich 200 Studierende im Zuge der Aktion am Campus typisieren. −Fotos: Moreno Grupp

Von Anna Moreno Grupp

„All I want for Christmas is you“ lautet der Spruch, mit dem die Hochschulgruppe AIAS Passau Studierende zur Stammzellenspende aufgerufen hat. Mit Luftballons, kostenlosem Kaffee und Kuchen, Plakaten und Mitarbeiterinnen, die mit Wattestäbchen in Menschengröße ausgestattet sind, möchte der Studierendenverein am Nikolaustag in der Universität Passau auf sich aufmerksam machen. Dabei sind die Registrierungs-Tische im Foyer der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bereits alle besetzt. Zwischen 10 und 13 Uhr wurden 70 Registrierungen abgeschlossen, bis 16 Uhr weitere 130. An den Tischen mindestens eine AIAS-Mitarbeiterin, die fragende Studierende mit Antworten und Informationen versorgt. Chiara Lachmann, Mitglied des Vorstands der AIAS Passau, bestätigt, dass es viele Vorurteile gegenüber der Stammzellenspende gebe. So denken die meisten, dass ihnen nach der Registrierung eine Knochenmarkspende „mit einer Riesennadel“ bevorstehe. Doch so ist es nicht, klärt Lachmann auf. In 90% der Fälle geht es um eine periphere Spende, heißt um eine Blutspende. „Wenn man die Leute aber aufklärt und sagt, dass durch die Typisierung ein Leben gerettet werden kann, ist die Bereitschaft sehr hoch“, fügt Lachmann hinzu. Studierende am Campus zu informieren und zur Registrierung zu motivieren ist das Hauptziel des Studierendenvereins AIAS. Bisher ist der Verein in 30 Universitätsstädten in Deutschland und in Österreich vertreten - seit 2016 auch in Passau. Der Verein arbeitet mit der DKMS zusammen, bekommt die Typisierungs-Sets und Infobroschüren von der gemeinnützigen Organisation zur Verfügung gestellt.

Auch zahlreiche freiwillige Helfer haben sich bereit erklärt an diesem Tag am Campus mitzuarbeiten, um möglichst viele Registrierungen abzuschließen. Eine von ihnen ist Jura-Studentin Magdalena Kohlpainter. Sie hatte selbst einen Mitschüler, der an Blutkrebs erkrankt ist und findet es deswegen umso wichtiger sich mit solch präsenten Themen auseinanderzusetzen und sich für die Aktion zu engagieren. Ähnlich ist es bei einem Studenten, der sich an dem Tag registrieren ließ. Er erlebte die Krankheit auch in seinem Umfeld mit, versäumte es aber immer wieder sich zu typisieren. Er war deshalb froh nun die Gelegenheit, ganz nach dem Motto von AIAS zu haben: Möglicherweise ein Leben zwischen zwei Vorlesungen zu retten.