Vilshofen
Stadt baut Notkindergarten: Standort bei Dreifachturnhalle

22.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:17 Uhr

Zwischen dem Parkplatz bei der Mittelschule und der Dreifachturnhalle (im Hintergrund) gibt es eine nicht genutzte Wiese. −Foto: Rücker

So sehr sich die Stadt darüber freut, dass ihre Attraktivität Menschen dazu bewegt, nach Vilshofen zu ziehen und die Einwohnerzahl wächst, so sehr bereitet ihr dieser „Boom“ Sorgen. Nicht alle Kinder, die ab September in einen der Kindergärten geschickt werden sollen, finden einen Platz. Die Stadt will deswegen einen „Notkindergarten“ errichten. Der Stadtrat gab dafür am Donnerstag grünes Licht.

Es gibt Eltern, die frühzeitig ihr Kind für den Kinderkrippe oder den Kindergarten anmelden. Rund fünf Monate, bevor es los geht, gibt es im Rathaus und in den Einrichtungen schon so viele Anmeldungen, dass klar ist: Der vorhandene Platz reicht nicht. Für 27 Krippenkinder und für 39 Kindergartenkinder gibt es aktuell keinen Platz in einer Einrichtung.

Jeder mögliche Raum wird ausgeschöpft. Im Kindergarten St. Raphael gibt es einen kleineren Raum, in dem 15 Kinder unter drei Jahren untergebracht werden können. Aber ansonsten? Tagelang wurde im Rathaus überlegt, wo sich ein Platz anbietet für einen Notkindergarten. Ähnlich wie am Kindergarten St. Martin sollen Haus-Module aufgestellt werden. Das geht schnell und kann später an anderer Stelle wieder verwertet werden.

Die Überlegung, dafür das nicht mehr benötigte FC-Vereinsheim am Volksfestplatz herzurichten, wurde wegen der Unwirtschaftlichkeit wieder verworfen. Außerdem ließe sich das Gebäude bei Bedarf nicht erweitern. Schließlich wurde man in der Nachbarschaft zur Dreifachturnhalle fündig. Eine dort nicht genutzte Wiese könnte mit zwölf Modulen bebaut werden. Die Dreifachturnhalle bietet sich als Turnraum an.

Von Stadträten wurden weitere mögliche Standorte vorgeschlagen: Räume in der alten Berufsschule, Aufbau eines Waldkindergartens, eine Wiese neben dem Kinderhaus Arche Noah, in der Bleiche oder Räume im Kloster Schweiklberg. Letztendlich wurden alle anderen Standorte verworfen. Ungeklärt ist die Frage, ob es genug Fachpersonal gibt. „Nein“, lautete die Antwort. Jede Kommune suche händeringend Erzieher(innen).

Die Kosten für den Notkindergarten, der – so der jetzige Plan – nur drei Jahre stehen soll, wird auf 500000 Euro geschätzt. Der Stadtrat genehmigte den Kostenrahmen, die Verwaltung wird mit den Ausschreibungen beginnen. Im September soll es losgehen.