Malching
So könnte es doch noch klappen mit der Fernwärme

02.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:25 Uhr

Bei der gut besuchten Informationsveranstaltung in der Mehrzweckhalle Malching erläuterte Ingenieur Bernhard Nusko anhand einer Präsentation das Ergebnis der Fragebogenauswertung und den Status quo der Fernwärmebefragung. −Foto: Sanladerer

Neuer Anlauf in Sachen Fernwärmeversorgung in Malching. Nach dem Ausstieg der "EGIS" aus dem Fernwärmeprojekt haben die Gemeinde und die Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung sich nicht geschlagen gegeben und mit dem Ingenieurbüro Brenner & Nusko aus Eggenfelden nochmals alle bereits vorliegenden Daten ausgewertet. Zur Informationsveranstaltung, bei der Ingenieur Bernhard Nusko das Ergebnis der neuerlichen Auswertung den rund 90 interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorstellte, konnte Bürgermeister Georg Hofer auch Bauamtsleiter Simon Cernota und Ortssprecher Wolfgang Obernbichler in der Mehrzweckhalle Malching begrüßen.

Malching in verschiedene Quartiere eingeteilt

Im Rahmen der Auswertung wurde Malching in verschiedene Gebiete (Quartiere) eingeteilt, die alle nach demselben Schema geprüft wurden. Zunächst wurde die bereits vorhandene Wärmebelegdichte in Kilowattstunden pro Trassenmeter und Jahr ("kwh/Tm/J") festgestellt. Das war das Ergebnis der Fragebogenauswertung nach der Datenerhebung 2021/2022 und diente als Grundlage der Berechnung. Dann wurde anhand der vorliegenden Zahlen geprüft, ob eine Optimierung für das entsprechende Quartier erforderlich und möglich ist und anhand der vorliegenden Daten eine Aussage dazu getroffen, ob eine Verdichtung der Anschlussteilnehmer lediglich empfohlen oder für die weitere Planung erforderlich ist. Dabei wurde immer vom Richtwert 500 Kilowattstunden pro Trassenmeter und Jahr ausgegangen. Je höher hier die Wärmebelegdichte, desto weniger die Verluste.

"Nachverdichtung in allen Bereichen erforderlich"

Die Auswertung der insgesamt zehn Quartiere zeigte, dass die Wärmebelegdichte in Gebieten wie der Ortsmitte oder auch "Am Bäckergütl" bereits einen Wert von über 400 Kilowattstunden pro Trassenmeter und Jahr ergibt und hier mit einer empfohlenen Nachverdichtung der Richtwert erreicht werden kann. Andere Gebiete sind hingegen weit von dem Richtwert entfernt und können nur bei einer deutlichen Nachverdichtung berücksichtigt werden.

"Als Fazit der Auswertung kann man feststellen, dass es Keimzellen in Malching gibt. Eine Nachverdichtung ist aber in allen Bereichen erforderlich, dass ein Fernwärmenetz in Malching wirtschaftlich wird", sagte Bernhard Nusko am Ende seiner Präsentation. "Man muss aber auch sagen, dass bei der Auswertung deutlich festgestellt werden konnte, dass es Gebiete in Malching gibt, die vor der Energiekrise keinen Bedarf an einer neuen Heizung oder der Fernwärme sahen, jetzt aber durchaus Interesse daran haben", so Nusko weiter.

Erneut Fragebogenaktion gestartet – Frist endet am 27. November

Aus diesem Grund hat die Gemeinde Malching erneut eine Fragebogenaktion gestartet, bei der nun alle interessierten Hausbesitzer nochmals die Möglichkeit haben, ihre Energiedaten weiterzugeben. Eigentümer, die sich nicht mehr sicher sind, ob sie bereits in der Auswertung erfasst wurden, haben die Möglichkeit, bei der Gemeinde oder den Mitgliedern der Teilnehmergemeinschaft nachzufragen. Die aktuellen Fragebögen (Rückmeldefrist bis allerspätestens 27. November 2022) können jederzeit im Rathaus der VG Rotthalmünster abgeholt oder angefordert werden. Zusätzlich ist der Fragebogen auf der Homepage der Gemeinde Malching unter der Rubrik "Aktuelles aus Malching" eingestellt.

Es gab im Anschluss noch einige Fragen an Bernhard Nusko, der dabei nochmals die Vorteile einer Fernwärme für den Endabnehmer erläuterte, aber zu Preisen keine Auskunft gab. "In der Auswertungsphase ist es noch zu früh, seriöse Preise zu nennen, weil die Kosten von mehreren Faktoren wie Anzahl der Teilnehmer, Art des Anbieters usw. abhängig sind. Am Ende steht bei einer Preisnennung immer die magische erste Zahl, die dann nicht gehalten werden kann und für Ärger sorgt", so Nusko.

Bürgermeister zeigt sich optimistisch

Bürgermeister Georg Hofer rief am Ende der Informationsveranstaltung alle Anwesenden auf, sich auch mit den Nachbarn über das geplante Fernwärmenetz zu unterhalten und auf die Infoveranstaltung und die Fragebögen hinzuweisen. "Wir wollen uns am Ende nicht vorwerfen lassen, wir hätten nicht alles versucht", betonte Hofer, der nach der Infoveranstaltung optimistisch ist, dass das mit der Fernwärmeversorgung in Malching doch noch klappt.

− san