Landkreis Passau
So klingt das Jahr aus im Passauer Land

19.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:08 Uhr

Immer wieder ein imposantes Bild geben alle Mitwirkenden beim Christkindl-Ansingen in der barocken Pfarrkirche von Fürstenzell ab, zuletzt Weihnachten 2019. −Foto: Archiv Brunner

Singen, bringen und klingen zum Jahresende: Nach der Coronapause kann Weihnachten und Neujahr im Landkreis Passau wieder mit den gewohnten Veranstaltungen gefeiert werden.

Am 23. Dezember findet in Fürstenzell das beliebte Christkindlansingen statt, an Heiligabend wird in Breitenberg das Friedenslicht aus Bethlehem in Empfang genommen, und am Neujahrstag wird es laut auf dem Domplatz, wenn die Schützen aus dem Passauer Land das neue Jahr anschießen.

Christkindl-Ansingen
Nach zwei Jahren Coronapause findet das „Christkindl-Ansingen“ wieder statt: Traditionell am Tag vor Heiligabend, am 23. Dezember, ist der „Dom des Rottals“ damit wieder die Bühne für einen außergewöhnlichen musikalischen Abend. Um 19.30 Uhr beginnt in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Fürstenzell das Programm.

Es ist mittlerweile das 44. Christkindl-Ansingen, seit die Veranstaltung 1977 von dem damaligen Landrat Baptist Kitzlinger ins Leben gerufen wurde. Lediglich in den Jahren 1996 bis 2000 wurde das Ansingen in anderen Kirchen des Landkreises durchgeführt, da die Fürstenzeller Kirche damals grundlegend renoviert wurde. In den Jahren 2020 und 2021 musste die Veranstaltung pandemiebedingt pausieren. In diesem Jahr spielen und singen für die Besucher die „Meßnerschläger Sängerinnen“ mit Brigitte Orttenburger, die Gruppe „Luftknopfsait’n“, der „Perlbach3Xang“, die Ulrichsbläser Büchlberg, die „Hoabergmusi“ und der Frauengesang „Pomp-A-Dur“. „Das Christkindl-Ansingen 2022 ist somit hochkarätig besetzt“, heißt es aus dem Landratsamt: So sind die Meßnerschläger Sängerinnen Kulturpreisträger und waren zudem Gewinner des Zwieseler Finken 2010. Und auch die Mitglieder von „PompADur“ sind Träger des Kulturpreises. Die verbindenden Texte spricht wieder Kreisheimatpfleger Helmut Rührl aus Breitenberg, und zum Schluss spielt Walter Heimerl zum gemeinsamen „O du fröhliche“ die Orgel. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, doch werden Landrat Raimund Kneidinger und 1. Bürgermeister Manfred Hammer am Kirchenportal wieder um freiwillige Spenden für soziale Zwecke bitten. Für ihre Spende erhalten die Besucher wieder eine kleine Kerze, die zum abschließenden „O du fröhliche“ entzündet werden soll.

Die Spenden gehen heuer zu gleichen Teilen an die PNP-Weihnachtsaktion „Ein Licht im Advent – für Kinder in der Ukraine“ und an den Förderverein der Heimvolksschule Fürstenzell. Für die Organisation des Christkindl-Ansingens ist das Kulturamt des Landkreises verantwortlich, gefördert wird der Abend von den Kultursponsoren im Landkreis Passau. Einlass ist ab 18 Uhr.

Empfang des Friedenslichts
Von Bethlehem um die Welt: Eine Tradition, die auch in den Corona-Jahren aufrecht erhalten wurde, ist der Empfang des Friedenslichts im Passauer Land an Heiligabend. Zum 31. Mal nehmen die Feuerwehren aus Niederbayern und Oberösterreich heuer das Licht am Vormittag des 24. Dezembers in Empfang und geben es an die Bürger weiter. Seinen Ursprung nimmt die Flammenstafette wie immer in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Eine österreichische Delegation reiste dort hin: Die 12-jährige Sarah Noska aus Altenberg bei Linz durfte heuer das „ORF-Friedenslicht“ aus Bethlehem in Begleitung eines griechisch-orthodoxen Paters entzünden. „Mit eigenen Augen zu sehen, wo das Licht herkommt, das ich schon selbst bei uns im Ort verteilt habe und das so vielen Menschen eine Freude macht, das ist schon eine besondere Ehre“, schildert das junge Mädchen ihre Eindrücke. Sie war als diesjähriges Friedenslichtkind ausgewählt worden, weil sie sich nicht nur bei der Verteilung des Lichtes engagiert, sondern auch um eine ukrainische Mitschülerin kümmert.

Im Passauer Land wird das Licht im Norden und Süden feierlich von der Feuerwehr entgegen genommen: In der Pfarrkirche St. Raymund in Breitenberg findet die Friedenslichtübergabefeier an Heiligabend um 10 Uhr statt, wenig später um 10.30 Uhr am Stadtplatz in Schärding.

„Mit diesem Weihnachtsbrauch wollen wir gerade in dieser herausfordernden Zeit ein bewusstes Zeichen der Sehnsucht nach Frieden setzen“, sagt Kreisbrandrat Josef Ascher. „Frieden ist keine Selbstverständlichkeit − wir müssen jeden Tag daran arbeiten, um in Frieden leben zu können.“

Neujahrsanschießen
Eine Woche später wird dann das neue Jahr so begrüßt, wie es im Passauer Land Brauch ist: mit dem Neujahrsanschießen. Weit über den Domplatz hinaus hört man immer am Neujahrstag die Salven der rund 50 Böllerschützen in Stadt und Landkreis Passau, das ist seit 1996 Tradition. Mit ihren Salutschüssen begrüßen sie jedes Jahr – zuletzt 2020 – zusammen mit dem Landrat und weiteren Vertretern aus Politik und Kirche das neue Jahr. Am 1. Januar um 12.30 Uhr versammeln sich die Böller-Abordnungen aus der gesamten Region. Geschossen wird dabei ausschließlich mit Handböllern, Scharfböller sind am Domplatz verboten. Die Knappenkapelle Kropfmühl begrüßt das Jahr musikalisch.