Egal ob Fußball oder Poker
Schalding-II-Coach Eiler: Bewegte Karriere, hohe Ziele – und ein absoluter „Wettkampf-Typ“

24.03.2023 | Stand 25.10.2023, 11:04 Uhr

Drei Punkte fordert Andreas Eiler von dener Schaldinger Truppe zum Frühjahrs-Auftakt beim FC Salzweg.

Verlieren, so viel steht fest, ist nicht unbedingt seine Sache. „Ich sehe mich als Wettkampf-Typ“, sagt Andreas Eiler (50) über sich selbst – und das sagt schon viel aus über die Beweggründe des einstigen Fußballprofis , so kurz vorm Start der Frühjahrsrunde den bis dato in der Bezirksliga Ost überraschend schwächelnden SV Schalding II als Trainer zu übernehmen. Seine Heimpremiere als U23-Coach der Grün-Weißen feiert der frühere Top-Stürmer (u.a. Jahn Regensburg, 1. FC Passau, Braunau) am Sonntag (16 Uhr) zum Auftakt der Frühjahrsrunde gegen den Tabellenvorletzten FC Salzweg.

Der Wettkampftyp Eiler will halt immer gewinnen, egal ob am Tenniscourt, auf dem Fußballplatz. Oder auch am Poker-Tisch – wo der gebürtige Mauther in der jüngeren Vergangenheit mit einigen hoch dotierten Erfolgen in sogenannten High-Roller-Turnieren für Schlagzeilen gesorgt hatte – so unter anderem mit einem spektakulären 700 000-Euro-Gewinn 2018 in Barcelona. Ein Jahr zuvor kassierte er für Platz 2 bei einem Turnier in Tschechien sogar 2,1-Millionen-Euro Preisgeld. Selbst bei Poker-Übertragungen im TV war Eiler öfters zu sehen.

„Fußball und Poker waren immer Hobbys für mich“

„Aber egal ob Poker oder Fußball – ich hab‘ das immer als Hobby gesehen“, will der hagere 50-Jährige vor allem die Zeit an den Kartentischen nicht überbewertet wissen. „Die letzten zwei Jahre habe ich mir eine Auszeit genommen, habe viel Zeit mit der Familie verbracht – und jetzt steht für mich wieder der Fußball im Fokus.“ Nicht zuletzt, weil auch Söhnchen Felix am Reuthinger Weg in der E-Jugend kickt und er selbst die letzten zwei Jahre für Schaldings dritte Mannschaft immer wieder die Fußballstiefel schnürte, kam es jetzt ganz schnell zu seinem Trainer-Engagement bei der U23. „Letztlich kam es auch für mich überraschend, aber ich bin top motiviert und habe wieder Spaß am Fußball.“

Immerhin 16 Jahre ist es schon her, dass Eiler bereits einmal an der Seitenlinie im Passauer Westen tätig war – und zwar für vier Jahre bis 2007 als Chefcoach des damaligen Landesligisten SV Schalding. 2010 half er dann nochmals als Co-Trainer aus. Doch das ist alles Schnee von gestern für den immer noch top-fitten Ex-Stürmer. „Für mich zählt erstmal nur das Spiel gegen Salzweg. Das wird eine ganz enge Kiste, ein sehr intensives Spiel.“ Da gelte es eben, nicht nur die fußballerisch hohe Qualität im Kader auszuspielen,so Eiler: „Wir werden die Zweikämpfe annehmen müssen und versuchen, viele zweite Bälle zu erobern.“

Den 6:2-Kantersieg im letzten Testspiel gegen Liga-Rivale SV Schöfweg, bei dem Eiler erstmals an der Seitenlinie das Kommando hatte, will der als abgezockt geltende Ex-Kicker dabei nicht überbewerten. „Da hat sich der gegnerische Torwart verletzt, dann gab es sehr viele Wechsel, bei denen die Qualität im Schaldinger Kader den Ausschlag gegeben hat.“

Von der Heimatzeitung auf das vermeintlich „leichte“ Auftaktprogramm in der Frühjahrsrunde angesprochen – nach dem Vorletzten Salzweg geht‘s zum Schlusslicht SC Kirchroth, danach heißen die Gegner SV Perlesreut und TSV Regen – beides unmittelbare Tabellennachbarn mit jeweils nur zwei Pünkterln Vorsprung auf den SVS II – wiegelt Eiler heftig ab. „Wenn wir clever sind, schauen wir nicht weit in die Zukunft, sondern legen die volle Konzentration auf Salzweg.“ Von allzu großem Druck auf seine jungen Akteure habe er in den bisherigen Trainingseinheiten ohnehin nichts gespürt – von daher sieht der neue Trainer wenig Gefahr, dass man die Aufgabe zu verkrampft angehen könnte.

Eiler als Spieler in der Zweiten? Da lacht er

Kurzfristig die Bezirksliga halten, mittel- und langfristig wieder verstärkt junge Spieler für die erste Mannschaft auszubilden, darin ist sich Eiler mit den sportlich Verantwortlichen am Reuthinger Weg völlig einig. Von daher gibt‘s von Andreas Eiler schließlich auch nur einen herzhaften Lacher auf die Frage, ob er denn selbst mit seiner Erfahrung und Fitness nicht auch auf dem Spielfeld als Nothelfer für die „Zweite“ aktiv werden wolle. „Das werden schon die Jungen richten, denen gehört schließlich die Zukunft.“


20. Spieltag / Samstag, 13 Uhr: Hutthurm – Perlesreut (Hinspiel 6:2); 15 Uhr: Schöfweg – 1.FC Passau (1:3); 16 Uhr: Künzing – Kirchroth (8:3), Mauth – Grainet (0:3), Vornbach – Regen (3:0); 17 Uhr: Ruhmannsfelden – Grafenau (3:1); Sonntag, 14 Uhr: TG Straubing – Oberpolling (4:1); 16 Uhr: Schalding II – Salzweg (1:1).