Brauchtum rund um den Jahreswechsel
Räuchern zur Rauhnacht

27.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:42 Uhr
Josef Gamböck

Viel Mystisches rankt sich um die Nächte zwischen Weihnachten und Heiligdreikönig, die sogenannten Rauhnächte. Der Beginn ist meist die Thomasnacht beziehungsweise die Wintersonnenwende am 21./22. Dezember.

Als letzte Rauhnacht gilt die Nacht auf den 6. Januar. Dem geheimnisvollen Dunkel der Rauh- und Lousnächte wird besondere besondere Bedeutung zugeschrieben, denn in dieser Zeit haben die Geister Ausgang. Nach altem Volksglauben toben sich zwischen den Jahren Dämonen aus. So trieben Rauhwuggerl, Hobangoaß, Drud oder „bluadiger Dammerl“ nicht nur in Geschichten ihr Unwesen, sondern tanzten als Schreckgestalten wild ums Feuer und durch Straßen. Das Ausräuchern von Haus und Hof in den Rauhnächten hat auch in Oberösterreich eine lange Tradition. Am Hof von Resi und Wolfgang Muckenhumer in Stöbichen bei Wernstein am Inn im benachbarten Oberösterreich marschiert etwa die ganze Familie noch mit Weihrauch, Weihwasser und Laternen durch den Stall. Der Legende nach sollen so die bösen Geister vertrieben und Mensch und Tier von Krankheit verschont bleiben.

− red/gru/F.: Gruber