Radler und Auto angefahren
Zwei Polizisten bei Verfolgungsjagd im Landkreis Passau verletzt

25.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:50 Uhr

−Symbolbild: dpa

Eine wilde Verfolgungsjagd mit sechs Polizeiautos hat sich an Heiligabend von Passau bis Vilshofen ereignet. Ein 38 Jahre alter Mann hat zunächst einen Fahrradfahrer umgefahren und dann die Flucht ergriffen. Bei der Verfolgungsjagd verletzte er zwei Polizisten.



Der 38-Jährige fuhr gegen 15.15 Uhr mit seinem roten, in der Tschechei zugelassenen Skoda Fabia einen 57 Jahre alten Radfahrer in der Pionierstraße an. Der Radler stürzte dadurch in den Straßengraben. Der Autofahrer stieg daraufhin aus seinem Auto aus und beschimpfte den Radfahrer. Dann stieg er wieder in sein Auto und fuhr davon. Der Radfahrer kam mit Rückenschmerzen ins Krankenhaus. An seinem Mountainbike entstand zudem Schaden in Höhe von rund 500 Euro.

Sechs Streifenfahrzeuge nahmen Verfolgung auf



Nur rund zehn Minuten nachdem er den 57-Jährigen vom Rad gefahren hat, ist der flüchtige Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit in der Steinbachstraße von Passau kommend in einen Kreisverkehr gefahren. Dabei streifte er den BMW X3 eines 21-Jährigen. An der linken Seite sowie an der Front des BMW entstand Schaden in Höhe von rund 5500 Euro. Der 38-jährige Unfallverursacher flüchtete erneut.

Wie ein Sprecher der Polizei in Passau auf Nachfrage der PNP mitteilt, nahmen insgesamt sechs Streifenfahrzeuge die Verfolgung des Verkehrsrowdys auf. Eine Streifenbesatzung sah den flüchtigen Skoda an der Kreuzung von Messestraße und Pionierstraße. Als die Polizisten das Auto mit Blaulicht anhalten wollten, fuhr der 38-Jährige am Polizeiauto vorbei und flüchtete mit überhöhter Geschwindigkeit über die Pionierstraße, die B12, die Regensburger Straße, die Heininger Straße und erneut über die Regensburger Straße und die Weiler Seestetten, Sandbach, Hattenham, Kalkberg, Kothwies nach Vilshofen.

Flucht endete in einer Sackgasse - Zwei Polizisten verletzt



In Vilshofen landete der Flüchtige in einer Sackgasse in der Straße Habernagl, wo er von mehreren Streifen gestellt wurde. Er wollte mit seinem Auto in einer Wiese wenden und blieb dabei kurz stehen. Diesen Moment wollten zwei Polizisten nutzen. Sie öffneten die Fahrertür des Fluchtautos und versuchten, den 38-Jährigen herauszuziehen. Der drückte aber so sehr aufs Gas, dass die Reifen durchdrehten und die Beamten auf den Boden fielen. Sie wurden mittelschwer verletzt, waren nicht mehr dienstfähig. Um welche Verletzungen es sich handelt, teilte der Polizeisprecher nicht mit.

Der letzte Fluchtversuch dauerte aber nicht lange: Ein paar Meter weiter touchierte der Flüchtige mit dem Skoda einen Felsen und blieb stehen. Die Beamten konnten nun den Fahrer „mittels unmittelbarem Zwang“ aus dem Fahrzeug holen und fesseln, heißt es im Pressebericht der Polizei. Bei dem Fahrer handelt es sich um einen 38-jährigen ukrainischen Staatsangehörigen. Er war laut Polizei deutlich alkoholisiert. Der Skoda Fabia wurde als Beweismittel sichergestellt. Eine Blutentnahme beim 38-Jährigen wurde veranlasst. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren unter anderem wegen tätlichen Angriffs, gefährlicher Körperverletzung, Gefährdung des Straßenverkehrs. Weil von dem 38-Jährigen Gefahr für andere und auch für sich selbst ausging, wurde er in ein Bezirksklinikum eingewiesen. Verkehrsteilnehmer, die bei der Verfolgungsfahrt von dem Flüchtigen gefährdet wurden, werden gebeten, sich bei der Polizei Passau zu melden.