Kirchham
Notstromversorgung ist sichergestellt

Was tun, wenn der Strom ausfällt? – Zwei Notstromaggregate für Bauhof und Grundschule angeschafft

11.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:46 Uhr
Lorenz Diet

Elektriker Michael Absmeier (v.l.), Bürgermeister Anton Freudenstein, der Katastrophenschutzbeauftragte Stefan Harant und Bauhofleiter Thomas Aschbauer überprüfen, ob die Einspeisung des Notstromes im Bauhof und im Feuerwehrhaus funktioniert. −Foto: Diet

Was ist, wenn einmal für ein paar Tage der Strom ausfällt? Chaos? Wer kann noch seine Wohnung heizen, kochen, seinen Kühlschrank und seine Gefriertruhe in Gang halten, mit den anderen über Festnetz oder Handy kommunizieren oder den dringend benötigten Arzt erreichen? An der Tankstelle gibt es kein Benzin, an Geldautomaten kein Geld, in den Geschäften keine Einkaufsmöglichkeiten.

Keiner will den Teufel an die Wand malen

Niemand will ein Horrorszenario inszenieren oder gar den Teufel an die Wand malen. Aber eine sinnvolle Vorsorge kann überlebenswichtig werden. „Und das hat die Gemeinde getan“, erklärt der Kirchhamer Katastrophenschutzbeauftragte Stefan Harant. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und können nur hoffen, dass wir die Notstromaggregate nie brauchen“, betont Bürgermeister Anton Freudenstein.

Niemand ist vor einem plötzlichen Stromausfall gefeit. Die Gründe dafür können eine technisch bedingte Überlastung der Stromnetze, der mögliche Ausfall von Kraftwerken oder gezielte Sabotageanschläge auf diese überlebenswichtigen Einrichtungen sein, sodass nichts mehr geht.

Landwirte stellen Traktoren für Antrieb der Aggregate zur Verfügung

Die Gemeinde Kirchham ist nun auf einen Stromausfall vorbereitet. Nachdem im September 2022 das Landratsamt die Gemeinden angewiesen hat, eine Vorsorge bei Stromausfall zu treffen, beschloss im November der Gemeinderat, zwei Zapfwellen-Notstromaggregate für den Bauhof und das Feuerwehrgerätehaus in Tutting sowie für die Grundschule in Kirchham anzuschaffen. „Auch mit den Landwirten, die ihre Traktoren für den Antrieb der beiden Aggregate zur Verfügung stellen, haben wir alles abgeklärt“, gibt sich Freudenstein erleichtert.

Inzwischen hat eine Elektrofirma aus Pocking die erforderlichen Anschlüsse im Feuerwehrhaus und in der Grundschule hergestellt, die eine Einspeisung des Notstromes ermöglichen. Zwei Notstromaggregate wurden bei der Landmaschinenwerkstatt Franz Meier in Schönburg bestellt. Die Kosten belaufen sich auf rund 15.000 Euro. „Da wir die Aggregate erst im Laufe des Jahres liefern können, nachdem immer wieder einzelne Bauteile bei der Herstellerfirma in Baden-Württemberg fehlen“, erklärt Landmaschinenmechanikermeister Meier, „haben wir zur Überbrückung zwei Leihgeräte zur Verfügung gestellt“.

Turnhalle wird im Notfall zum „Wärmeraum“

Das Schulhaus mit Turnhalle wurde deswegen ausgewählt, weil mit der Notstromeinspeisung die Pelletheizung und die Beleuchtung weiter betrieben werden können. Die Turnhalle soll den Bürgern bei Ausfall der häuslichen Heizung als „Wärmeraum“ dienen. Auch ein Teil der Verwaltung wird den Bürgern an der Schule in wichtigen Angelegenheiten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Bauhof und Feuerwehrhaus, besetzt von Kräften der Feuerwehr und Gemeindeverwaltung, sollen als „Leuchtturm“ dienen, vom dem aus bei Ausfall der Kommunikationsmittel bei medizinischen Notfällen Notrufe per Funk an die Rettungsleitstelle weiter gegeben werden können.

Gemeinde empfiehlt: Notvorrat anlegen!

Die Gemeinde empfiehlt ihren Bürgern, einen Notvorrat mit dem Nötigsten anzulegen, Batterien für eine Notbeleuchtung vorrätig zu haben oder im Rahmen der Nachbarschaftshilfe nach den Nachbarn, älteren und hilflosen Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund zu schauen. Es wird angeraten, alle Stromverbraucher bis auf eine Lampe abzuschalten, damit es zu keinen Überlastungsausfällen kommt, wenn der Strom zurückkehrt. Besondere Vorsicht ist bei offenem Feuer, Kerzen und Gasstrahlern geboten. Warme Kleidung, Thermounterwäsche und Schlafsäcke können die Heizung eine Zeit lang ersetzen. Schließlich gilt: Vermeide unnötige Fahrten und bleibe nach Möglichkeit zu Hause!

− di