Beutelsbach
Nichts gelernt?

06.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:26 Uhr

Die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal in Beutelsbach gehört traditionell zur Gedenkfeier des Krieger- und Soldatenvereins und der Reservistenkameradschaft. −Foto: Stadler

Die Gedenkfeier des Krieger- und Soldatenvereins und der Reservistenkameradschaft musste heuer um eine Woche vorverlegt werden. Der Grund: Nächsten Sonntag kann in Beutelsbach kein Gottesdienst gehalten werden.
Die Feier begann mit dem Marsch der Vereine zum Kriegerdenkmal, wo Vorstand Ludwig Wagmann die Abordnungen begrüßte, Pfarrer Anthony, Fahnenmutter Christa Utrata, die Bürgermeister-Stellvertreter Heribert Knab und Johann Röhrner sowie Ehrenmitglied Adi Raucheger. Bürgermeister Michael Diewald konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen.

"Drei Jahre nach Corona, wenige Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges und 100 Jahre nach Gründung des Volkstrauertages gedenken wir wieder einmal der Verstorbenen und Gefallenen der Kriege", betonte Wagmann. Über 60 Millionen Menschen hätten ihr Leben in Kriegen verloren, Millionen seien auf der Flucht, immer noch würden Menschen bei Gewalttaten sterben, die sich gegen andere Nationalitäten oder Minderheiten richten. "Haben wir nichts aus der Vergangenheit gelernt? Muss alles Schreckliche wieder erneut beginnen?", fragte der Vorstand.

In seinem Gebet am Kriegerdenkmal erinnerte Pfarrer Anthony neben den Gefallenen auch an die Opfern von Unfällen, von Anschlägen und an Menschen, die durch Krankheit ihr Leben verloren haben.
Auch Heribert Knab stellte seine Ansprache in das Gedenken an alle Menschen, die durch Kriege und Gewalttaten nicht mehr unter uns sind. Er erinnerte aber auch an die Männer, Frauen und Kinder, die heute auf der Flucht sind vor dem Ukraine-Krieg oder Hungersnöten und hier Zuflucht suchen. "Die Beendigung von Gewalt herbeizuführen, eine Einigung zu finden – das wäre das Ziel und die Herausforderung für uns alle", so der zweite Bürgermeister.

Die anschließende Kranzniederlegung wurde vom Männerchor Beutelsbach und der Wolfachtaler Blasmusik, die anschließend musikalisch die Teilnehmer in die Kirche geleitete, umrahmt.

− gis/Foto: Stadler