Pocking
Nicht verrückt nach Harry

Pockinger Buchhandlung hat die erste – kleinere – Lieferung der Memoiren schon verkauft

12.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:41 Uhr

„Ein verheißenes Land“ nennt Barack Obama seine Lebensgeschichte. Diese Biografie ging in Eva Doblers Buchhandlung Nickel & Spitzenberger weg wie warme Semmeln, „besser als das Buch von Harry.“ −F.: Seidl

Von Karin Seidl

Für den weltgrößten New Yorker Buchverlag Penguin Random House ist der Verkauf der Memoiren von Prinz Harry ein ziemlich gutes Geschäft. Wie der Mutterkonzern Bertelsmann mitteilt, ist es schon jetzt das am schnellsten verkaufte Sachbuch aller Zeiten in Großbritannien. Die Memoiren des Adligen erscheinen in 16 Sprachen. Weltweit gleichzeitig. Seit Dienstag liegt es in den deutschen Buchhandlungen – auch bei Eva Dobler, Chefin der Buchhandlung Nickel&Spitzenberger in der Passauer Straße in Pocking.

Frau Dobler, haben Sie den Ansturm überlebt?
Eva Dobler: (lacht) Ja, klar. Das Buch ist jetzt bei uns nicht der Überrenner.

Ich sehe es nirgends.
Eva Dobler: Das kommt daher, weil wir schon alle Exemplare verkauft haben. Wir hatten aber auch nicht so viele da. Und die, die wir hatten, sind leider schon alle weg. Ich habe nachbestellt, Nachschub kommt die nächsten Tage. Außerdem hat der Verlag schon angekündigt, dass es für den 25. Januar auch einen Nachdruck geben wird.

Und – wie finden Sie selbst das Buch?
Eva Dobler: Ich muss gestehen: Ich habe es nicht gelesen und ich werde es wohl auch nicht lesen. Ich lese lieber andere Bücher, allein schon wegen meines Berufs mindestens ein Werk pro Woche.

Was sind das für Kunden, die Prinz Harrys Memoiren nachgefragt haben?
Eva Dobler: Das ist ganz gemischte Kundschaft. Jüngere, ältere, Männer und Frauen. Ein Mann fieberte offenkundig mit dem armen Prinzen mit: ‘Der hat’s schon schwer‘, meinte er. Ich denke: Das Buch wird sicher seine Fans haben, auch bei uns in Deutschland. Bei mir in der Buchhandlung waren allerdings die beiden Biografien, die der frühere Präsident von Amerika, Barack Obama, und seine First Lady Michelle Obama herausgebracht haben, viel stärker nachgefragt. Aber diese Biografien lassen sich gar nicht vergleichen. Das eine sind politische Bücher, und Harrys Sachbuch ist ... eher ... privater Natur.

Wenn Sie jede Woche ein Buch lesen, welches ist Ihnen denn in letzter Zeit gut in Erinnerung geblieben?
Eva Dobler: Mein Lieblingsbuch war definitiv der Roman „Tell“ von Joachim B. Schmidt. Unbedingt lesen!