Kürzlich wurde bekannt, dass die Arbeitsgruppe (AG) Biodiversität aus Neuburg am Inn mit dem Anerkennungspreis des Landkreises ausgezeichnet wird (PNP berichtete). Nun gibt es erneut Grund zur Freude, denn das Bundesamt für Naturschutz (BFN) hat eine Förderung in Höhe von 69000 Euro für „Neuburg am Inn – Natur dahoam“ bewilligt, mit dem sich die Arbeitsgruppe Biodiversität im letzten Jahr beworben hat.
Die AG hat bereits viele Aktionen und Maßnahmen durchgeführt, um das Bewusstsein in der Bevölkerung für Artenvielfalt und die Konsequenzen von Lebensraumschwund und Rückgang heimischer Tier- und Pflanzenarten zu schärfen. Unter Vorsitz von Bürgermeister Wolfgang Lindmeier wurde eine bunte Arbeitsgruppe mit Mitgliedern der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderats gebildet, bestehend aus Nicole List, Dorothee Hartmann, Sieglinde Hofreiter-Scheibenzuber, Peter Prinz-Hufnagel, Hans Eibl, Christian Hörner.
Ziel: Artenvielfalt fördern
Unterstützt wird die Arbeitsgruppe durch Franz Schärdinger und die Vorsitzenden des Gartenbauvereins Günter Kunkel und Alois Meier.
Ziel ist es, auf gemeindlichen Grünflächen die Artenvielfalt und den Blütenreichtum zu fördern und bei gemeindlichen Entscheidungen auch die Belange der Biodiversität im Auge zu haben und, wo immer möglich, sie ebenfalls zu fördern. Vieles geschieht spielerisch und leicht bei Wanderungen, Erkundungen oder wie beim „Insektenleuchten“ am 23. Juni auf Schloss Neuburg.
Das BFN unterstützt mit der Förderung nun weitere Aktivitäten. „Es ist eine tolle Sache, dass wir nun weiter tätig sein können“, sagte Dorothee Hartmann (Bündnis 90/Grüne) im Gemeinderat.
Sie schildert auf PNP-Nachfrage das Prozedere: Die Gemeinde musste zunächst eine Projektskizze – also eine Vorhabensbeschreibung „Was wollen wir in Neuburg am Inn erreichen“? – erarbeiten, die sie Ende Januar 2022 fristgerecht eingereicht hat. Für die Erstellung der Skizze waren Florian Lang und Dorothee Hartmann federführend. Florian Lang aus Schwandorf macht Biodiversitäts-Beratung für Kommunen. Dass die Gemeinde eine kommunale Strategie zur Förderung der Biodiversität aufstellen möchte, wurde am 17. Januar 2022 vom Gemeinderat beschlossen.
„Ohne Bürger geht es nicht“
Die eingereichte Projektskizze wurde dann seitens des BFN mit Schreiben vom 4. Juli 2022 angenommen und die Gemeinde aufgefordert, den eigentlichen Förderantrag zu stellen. „Den haben wir Anfang Dezember 2022 eingereicht. Die Förderzusage kam jetzt Anfang Mai, so dass wir starten dürfen“, berichtete Hartmann.
„Also suchen wir nun ein geeignetes Büro, das uns im Prozess und bei den ersten Umsetzungsprojekten wie zum Beispiel bei der Anzucht und Abgabe von attraktiven Wildpflanzen für mehr Artenvielfalt in Neuburger Gärten, maßgeblich begleitet. Die Beteiligung der Bevölkerung ist dabei zentrales Anliegen: Ohne Bürger, die mitmachen, geht es nicht, und wir hoffen auch auf viele interessierte Jugendliche. Die Arbeit dieses Büros und der ersten Projekte kann durch eine sehr hohe Förderung von 75 Prozent bezahlt werden“, sagt Hartmann.
Gemeinderat muss der Strategie zustimmen
Ziel ist ein gemeinsam erarbeitetes Schriftstück, die eigentliche schriftliche Strategie mit Zielen und Maßnahmen, das vom Gemeinderat verabschiedet wird und eine Grundlage für die weitere Umsetzung und Gemeindeentwicklung bildet.
Dorothee Hartmann und die AG Biodiversität machen beharrlich darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, die Lebensgrundlagen aller zu beachten und zu schützen. Dank der Förderung kann diese Arbeit nun intensiviert und erweitert werden. Hartmann ist es wichtig herauszuheben, dass es Bürgermeister Wolfgang Lindmeier ist, der die Arbeit der AG maßgeblich unterstützt und befördert.
