Aidenbach
Mit „Schu-Wi-Du“ den richtigen Beruf finden

Ausbildungsmesse der Mittelschulen Aidenbach und Ortenburg – 32 Betriebe präsentierten sich

22.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:37 Uhr

Die Ausbildungsmesse in der Mittelschule Aidenbach zieht viele Besucher an

Der Parkplatz vor der Mittelschule Aidenbach ist rappelvoll, kein freier Platz in Sicht. Immer mehr Leute bewegen sich zum Haupteingang. Mal Eltern, mal Schüler, aber auch Erwachsene mit Berufskleidung. Was ist da los?

Schon 30 Minuten vor Beginn laufen alle Vorbereitungen für die erste Ausbildungsmesse „Schu-Wi-Du“ (Schule-Wirtschaft und Du) seit dem Ende der Coronapandemie. Organisiert von den Mittelschulen Aidenbach und Ortenburg, können sich Schüler sowie deren Eltern nach einem möglichen Ausbildungsplatz aus der Umgebung, vorgestellt von 32 Betrieben, erkundigen.

Eingeladen wurden deshalb verschiedene Firmen aus unterschiedlichen Branchen. Vom Handwerk oder Pflege bis Gastronomie ist alles dabei. „Da ist ja so viel los!“, sagt einer der Schüler bei Betreten der Schulaula. Pünktlich um 14 Uhr gibt der Schulleiter der Mittelschule Aidenbach, Alfred Jahrstorfer, den Startschuss. „Nutzt diese Chance, um eure Zukunft in die Hand zu nehmen und die Weichen für eure berufliche Karriere zu stellen“, appelliert Jahrstorfer an die Schülerinnen und Schüler.

Aidenbachs Bürgermeister Karl Obermeier fordert die Jugendlichen auf, diese Gelegenheit wahrzunehmen. „Das Handwerk hat eine Zukunft“, sagt er überzeugt. Ziel der „Schu-Wi-Du“-Messe ist es, die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Jahrgangstufe bei der Berufsfindung zu unterstützen und potenzielle Ausbilder zu finden. „Bei uns ist die Messe eine Tradition geworden“, meint Jahrstorfer, „aber es soll erreicht werden, dass Betriebe und Schüler leichter Kontakte knüpfen können“.

Neben vielen Prospekten, Kugelschreibern, Meterstäben oder auch dem Betrachten von Auslegeobjekten wurden die Schülerinnen und Schüler fachkompetent von den Betrieben über mögliche Ausbildungen informiert. Wieso die Betriebe der Einladung zur Messe gefolgt sind, überrascht. „Wir sind hier, um die Lücken im System zu füllen“, meint eine Vertreterin des Kindergarten St. Agatha. Bereits seit einiger Zeit macht sich in den Kindergärten ein Fachkräftemangel bemerkbar. Die Gründe seien neben einer eher mäßigen Bezahlung auch die Unattraktivität des Berufs generell. Bei der Firma Zweirad Würdinger hält sich der Kräftemangel in Grenzen. Man bilde selber aus und habe damit Nachwuchs. Die Firma Schaltbau kann den Bedarf an Fachkräften aktuell noch decken, aber die Frage ist, wie lange, ist an ihrem Stand zu erfahren.

Nach der Möglichkeit, sich an den Ständen zu informieren, ging es für die Schülerinnen und Schüler zu Workshops, die in den Klassenzimmern stattfanden. In Kursen war es den Schülern möglich, genauere Informationen über eine mögliche Ausbildung zu erhalten, persönliche Kontakte zu knüpfen und weitere Fragen zu stellen. Jedem Schüler war es im Vorfeld möglich, sich für jeweils zwei der angebotenen 21 Workshops anzumelden.

Beim Workshop vom Rehazentrum des Passauer Wolfs in Bad Griesbach hilft Tamara Mittermeier (16) mit. Sie ist Tutorin und ist neben vielen anderen dafür zuständig, ihrem zugeteilten Betrieb den Weg zu zeigen, Fragen zu beantworten und sich in den Klassenzimmern während eines Kurses um die Technik zu kümmern. Tamara hat bereits eine Ausbildungsstelle beim Landratsamt Rottal-Inn, die sie nach ihrem Abschluss beginnen kann. Die meisten Schüler, darunter Leonie (13), zeigten sich sichtlich begeistert von dem ersten Workshop, den sie besucht haben. „Ich finde, man hat vieles lernen können“, sagt sie.

Hat ihnen „Schu-Wi-Du“ bei der Berufssuche geholfen? Viele Schülerinnen und Schüler antworten mit einem Ja. Leonie (14) sieht sich eher im Bereich der Medizin, wohingegen ihre Freundin Jolina (14) später gerne im Handel arbeiten will. „Ich habe sogar mitbekommen, dass zwei Schüler schon ein Praktikum bei einem Betrieb ausgemacht haben“, freut sich Alfred Jahrstorfer.

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