Schärding
Maria Zauner: Gute Seele des Inntöne-Jazzfests mit 90 Jahren gestorben

28.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:40 Uhr

Bis ins hohe Alter versorgte Maria Zauner sich und den Hof selbst.

Anfang Dezember feierte sie noch bei relativ guter Gesundheit und wohlgemut ihren 90. Geburtstag, nun ist sie am 27. Dezember gestorben: Maria Zauner, die Mutter des Posaunisten Paul Zauner, die bei vielen Konzertbesuchern des Inntöne-Jazzfests in Diersbach bei Schärding bekannt und beliebt war.

Maria Zauner wurde geboren am 4. Dezember 1932, sie und ihr Mann bekamen zwei Kinder: Maria und Paul. Ihr Leben war hauptsächlich von Arbeit geprägt – sie bewirtschaftete gemeinsam mit ihrem Mann den Hof in der Froschau in der Gemeinde Diersbach/ Bezirk Schärding. Im Jahr 2001 verstarb Paul Zauner senior. Im Jahr 2004 starb die Tochter Maria bei einem Bergunfall im Lungau. Maria Zauner arbeitete – so lange es ihre Kräfte zuließen – immer beharrlich und fleißig weiter, stets am wichtigsten waren ihr die Familie und ihre Nachbarn, die ihr oft zu Hilfe eilten und bei alltäglichen Dingen unterstützten. Freude bereiteten ihr auch die vier Enkelkinder.

„Musik heilt und Musik verbindet“

Für das jährlich stattfindende Inntöne-Festival ihres Sohnes auf dem heimischen Hof plante sie eifrig mit. Humorvoll und großzügig begegnete sie den Hunderten von Besuchern und Jazzfans auf ihrem Einsiedlerhof. Wohlwollend unterstützte sie den Festivalbetrieb und ließ sich gerne inmitten der Gäste nieder und blühte auf. „Musik heilt und Musik verbindet“, waren ihre oft gesagten Worte – manchmal auch vor Fernsehkameras. Wohl meinte sie damit auch die Begegnungen mit vielen lieben Menschen anlässlich der Konzerte, die ihr Sohn veranstaltete – und spielte. Gern gesehener Gast war sie auch im Café Museum Passau, wo sie häufig ihre legendären Schnitzel für die Musiker herrichtete. Bis vor wenigen Jahren kümmerte sich Maria noch um die hofeigenen Bio-Schweine und besorgte das Räuchern des Specks.

Kennzeichnend war ihre direkte, herzliche Art. Ihr Wesen bestand aus einem unabhängigen Leben, das sie weitgehend selbstbestimmt bis zuletzt am Buchmannhof führte. Mit ihrem Auto fuhr sie bis ins hohe Alter gerne, um ihre Erledigungen zu machen.

„Ich leb halt so gern“

Doch auch als ihr Bewegungsradius immer eingeschränkter und sie schwächer wurde, neigte sie nicht zum Jammern. Im Gegenteil: „Ich leb halt so gern“, sagte sie immer wieder, je älter sie wurde. Und: „Ich bin sehr zufrieden. Mir fehlt nichts.“ Sie verstarb ohne Leiden im Kreis ihrer Angehörigen am 27. Dezember 2022 im Schärdinger Krankenhaus.

− mlk