Hutthurm
Manfred Weber beim Aschermittwoch der Hutthurmer CSU

22.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:21 Uhr

Ein Plädoyer für ein starkes, demokratisches Europa hielt EVP-Chef Manfred Weber (r.) beim Politischen Aschermittwoch der Hutthurmer Orts-CSU vor rund 100 Zuhörern im Wagnersaal. −Foto: Sabine Kain

Vor Kurzem war er noch auf der Münchner Sicherheitskonferenz, nächste Woche reist er wieder nach Kiew, doch am Mittwochnachmittag fuhr EVP-Chef Manfred Weber erstmal nach Hutthurm. Dort traf er sich mit rund 100 Besuchern im Wagnersaal „auf eine Fischsemmel“, wie der CSU-Ortsverband die Premiere seiner Aschermittwochsveranstaltung betitelte.

CSU-Ortsvorsitzender Andreas Gastinger freute sich über die vielen Gäste, darunter Vize-Landrat Hans Koller und Bezirksrat Josef Heisl, die wie er selbst vom Politischen Aschermittwoch in Passau kamen, „noch voller Euphorie“, wie Gastinger sagte.

Sicherheitspolitisch habe man nichts zu melden

Um 15.01 Uhr brandete Applaus auf, als Manfred Weber den Saal betrat. Die grobe Keule ließ der Europapolitiker stecken, argumentierte seriös, denn „Politik ist wieder ernst geworden, verdammt ernst“. Putin wolle „eine Feuerwand aufbauen“, um zu verhindern, dass auf dem Roten Platz Menschen für Demokratie protestieren wie 2008 die Ukrainer auf dem Majdan. „Wir Europäer müssen uns fragen: Stehen wir an der Seite der Ukrainer oder überlassen wir ihr Schicksal Putin?“ Für Weber war die Antwort klar. Der EVP-Chef hielt ein Plädoyer für ein starkes Europa, das in Verteidigungs- und Außenpolitik als Einheit auftritt. Wirtschaftlich sei man eine „Megamacht“, doch sicherheitspolitisch habe man nichts zu melden, sagte er.

Die Zuhörer fragten unter anderem nach seiner Sicht zu Asylfragen und wie man Mehrheitsentscheidungen in der EU durchsetzen könne, wo heute noch Einstimmigkeit gefordert ist. Weber strebt diese Mehrheitsentscheide in außenpolitischen Fragen an, denn „ich bin es leid, davon abhängig zu sein, dass einer wie Orban zustimmt“. In der Asylfrage sprach er sich für eine konsequente Sicherung der EU-Außengrenzen aus, notfalls mit Zäunen. Er betonte aber auch: „Wir müssen offen sein für Menschen, die unsere Hilfe brauchen.“

− ska