Großzügig ist der Raum, in dem Bücher und andere Medien ab Freitag, 3, Februar wieder Besucher locken dürfen. Lesesessel und Hocker laden ein zum Verweilen, offene Kästen mit Bilderbüchern verführen die Kleinsten zum Stöbern.
Die Baustelle ist Geschichte, darüber freuen sich ganz besonders Birgit Gottinger, ehrenamtliche Leiterin der Bücherei Aunkirchen und ihre Stellvertreterin Carolin Holzschuh.
Im August 2022 war die Bücherei wegen Renovierung geschlossen worden. Aus den zwei Monaten wurde ein halbes Jahr, vieles verzögerte sich. Doch nun ist es vollbracht. Ab sofort ist die Bücherei, deren Träger Stadt und Kirche gemeinsam sind, wieder offen für den Normalbetrieb.
Wunderbarerweise ist die Zahl der Entleihungen in dem halben Jahr nicht zurückgegangen, sondern stabil geblieben. Das ist sicher ein Verdienst von Birgit Gottinger, „vor allem aber auch von meinem tollen Team!“, sagt die 37-jährige Lehrerin. Die Idee: Wenn die Leute nicht zu uns kommen, dann kommen die Bücher eben zu ihnen. So entstand die „Bücherei aus der Kiste“. Fortan schleppten Gottinger und ihre 20 Helferinnen volle Bücherkisten zu diversen Veranstaltungen.
Bücher ausleihen konnte man in Aunkirchen seitdem nach dem Familiengottesdienst, aber auch bei sämtlichen Dorf- und Pfarrfesten. Die Kooperation mit Kinderhaus und Schule wurde verstärkt, und bereitwillig wurde bei Vereinsaktionen vorgelesen. Auch in den Schulferien waren die ehrenamtlich tätigen Damen und Herren mit Kinderprogrammen aktiv. Die treuen Leser dankten ihnen das Engagement und nutzten weiterhin die „mobile“ Ausleihe.
Dahinter steckte freilich doppelte Arbeit: „Wir waren ja draußen nicht online und mussten alles zunächst von Hand einbuchen und später zuhause noch einmal ins System“, sagt die Büchereileiterin. Leider funktionieren Telefon- und IT-Verbindung in der Bücherei weiterhin nicht, da klemmt es noch.
Doch Birgit Gottinger ist einfach glücklich, dass der Alltag in der Bücherei wieder beginnt – der für sie ganz neu ist: „Ich habe ja mitten in der Corona-Zeit von meinem Vorgänger Ludwig List die Leitung übernommen.“ Die Motivation hat sie auf der langen Durststrecke nicht verloren, weil sie Bücher über alles liebt. Nun sitzt sie an der Lesequelle und ihre beiden kleinen Kinder ebenso. Als Erstleser sagen sie der Mama unverblümt, was ihnen gefällt und was nicht.
Zur Eröffnung am Freitag, 3. Februar, gibt es einen Bücherflohmarkt sowie Kaffee, Kuchen und Sekt von 14.30 bis 17 Uhr. Künftig wird es wieder Lese-Spiel-Nachmittage für Kinder geben. Und auch die ein oder andere Lesung für Erwachsene darf dann wieder stattfinden.
