Fünf Sekunden lang zu sehen
Kleiner Schweif am Hutthurmer Nachthimmel - war es ein Meteorit?

28.02.2023 | Stand 25.10.2023, 12:27 Uhr

Mutmaßlicher Meteorit über Hutthurm: Die Kamera von Hobby-Astrofotograf Stefan Feichtenböck hat das Ereignis auf Video festgehalten. −Foto: Screenshot

Mit seiner Dashcam im Auto hat ein Hobby-Astrofotograf aus dem Landkreis Passau zufällig einen hellen Himmelskörper über Hutthurm gefilmt, der fünf Sekunden lang zu sehen war . Er vermutet, dass es ein kleiner Meteorit war.



„Es war so schnell und so hell, das konnte kein Flugzeug sein“, berichtet Stefan Feichtenböck, Hobby-Astrofotograf aus Hutthurm. Am 10. Februar hatte er das Glück, den sekundenlangen Flug eines Himmelskörpers bei Hutthurm auf seiner Dashcam festzuhalten – eigentlich durch Zufall. Feichtenböck tippt auf einen Meteoriten, und auch anderswo in Deutschland wurden an diesem Tag Sichtungen gemeldet.

Ein „nicht alltägliches Spektakel“

Mit dem Auto war der leidenschaftliche Hobby-Astrologe am 10. Februar, einem Freitag, in der Nähe von Hutthurm unterwegs, um auf die B 12 zu fahren. Als er auf den Kreisverkehr zufuhr, konnte die Dashcam in seinem Wagen ein ungewöhnliches Flugobjekt aufzeichnen. Feichtenböck hält es für einen Meteoriten, der gerade in die Erdatmosphäre eingetreten war – für ihn ein „nicht alltägliches Spektakel“. Euphorisch darüber, das Ereignis aufgezeichnet zu haben, bedauert er allerdings die Qualität des Videos: „Leider wird durch das Weitwinkelobjektiv der Kamera die Größe und der Abstand des Objekts etwas verzerrt“, berichtet der Hutthurmer. Daher sei es schwer zu sagen, über welches Gebiet das Objekt geflogen ist.



Größer und heller als eine Sternschnuppe


Das pulsierende, grünliche Licht, „heller als die Venus“, und die Geschwindigkeit des Flugobjekts seien Eigenschaften, die ein Flugzeug und eine Sternschnuppe ausschließen würden, meinte der Hobby-Astrofotograf: „Es könnte also ein Meteorit sein.“ Nicht groß, sodass man sich seiner Meinung nach nicht vor vom Himmel fallenden Gesteinsbrocken fürchten müsste, aber dennoch größer als das Volumen einer Sternschnuppe. Der gleichen Meinung waren auch Feichtenböcks Hobby-Astronomen-Kollegen, nachdem sie sein Video begutachteten: Es zeigt einen hellen, pulsierenden Fleck, der von West nach Ost in Richtung Hauzenberg schwebt. Knapp fünf Sekunden habe man den weiß-grünen Punkt am Himmel sehen können.

Feichtenböck war schon im Jugendalter von der Sternkunde fasziniert: „Von meinem Vater habe ich ein Teleskop bekommen und auch am Gymnasium in Untergriesbach habe ich mich mit der Astronomie beschäftigt“, erzählt er. Vor zweieinhalb Jahren habe er begonnen, seine „himmlischen“ Beobachtungen auch im Bild festzuhalten.

Mehrere Sichtungen im diese Zeit

Das Spektakel am 10. Februar sei für ihn ein „sensationeller Anblick“ gewesen. „Ich war richtig happy, dass ich das auf Video erwischt habe.“ Nur: Was war es genau? Bei Josef Bastl, Erster Vorsitzender der Astronomischen Vereinigung mittlerer Bayerischer Wald, gingen keine Meldungen über ein Flugobjekt im Passauer Raum ein – geschweige denn Bilder oder Videos davon. Auch Florian Steimer, Leiter der Sternwarte der Veste Oberhaus Passau, teilte auf Anfrage der PNP mit, dass er leider nichts von diesem Meteoriten mitbekommen habe.

Hingegen sind auf der Internetseite des „Arbeitskreises Meteore“ mehrere Meldungen von Beobachtern eingegangen: So wurden am 10. Februar um 17 Uhr – kurz nachdem Stefan Feichtenböck das Ereignis gefilmt hatte – fünf Meldungen von verschiedenen Nutzern veröffentlicht, die die Erscheinung auch in Piding, Ebersberg, Holzkirchen, Füssen und sogar im baden-württembergisch Ebersbach-Musbach gesehen hätten.