Vilshofen
Kleiner Ortsteil mit langer Geschichte: Wie Liessing sich verändert hat

25.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:39 Uhr

Einiges getan hat sich in 60 Jahren: Diverse Wohnhäuser kamen hinzu. Das hölzerne Stockhaus am Schmiedanwesen wurde durch einen Neubau ersetzt. Erfreulich, so Krenn, ist der Baumbestand, der sich offensichtlich sogar vergrößert hat. −Foto: Hupfloher

Im heutigen Beitrag zur Serie „Aunkirchen früher und heute“ geht‘s um Liessing – einen der ältesten Ortsteile der früheren Gemeinde Aunkirchen.

„Liessing war zunächst Pfarrsitz, bevor dieser nach Aunkirchen verlegt wurde. Auch die Hofnamen die in letzter Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten, hatten über Jahrhunderte hinweg Bestand“, berichtet Altbürgermeister Georg Krenn (2008 bis 2014), der die Geschichte des kleinen Ortes recherchiert hat.

Auf dem Foto aus dem Jahr 1959 (s. unten) sieht man im Vordergrund das Schneideranwesen. Rechts daneben den dazugehörigen Stadel. Dieser wurde zur Jahrtausendwende abgebrochen und darauf ein kleiner Dorfplatz geschaffen und zugleich die Zufahrt zu den auf dem Bild nicht zu sehenden sich neu entwickelnden Gewerbebetrieben Piske und Hindinger verbessert.

In der Bildmitte sieht man das Schmiedanwesen, heute gehört es Michael Meier. Die dortige Schmiede wurde während des 2. Weltkrieges aufgegeben. Das frühere hölzerne Stockhaus wurde zwischenzeitlich durch ein neues Wohnhaus ersetzt. Direkt anschließend dahinter befindet sich das Peterbaueranwesen, heute Seidel. Das damalige Wohnhaus wurde durch einen Neubau ersetzt und durch drei weitere Wohnhäuser aus dem Familienverband quer über das gesamte neue Luftbild ergänzt.

Auf dem alten Bild ist in der Bildmitte links der Stadel des Brauneis Anwesens zu sehen. Es ist zu erkennen, dass dort zwei weitere Wohnhäuser und verschiedene Nebengebäude errichtet wurden. Rechts über dem Stadel des Peterbauernanwesens ist ein Scheunendach zu erkennen. Dieses gehörte zum Lang Anwesen, das mittlerweile ersatzlos abgebrochen wurde.

Am oberen Bildrand erkennt man die Gebäude des mittlerweile leerstehenden Kahlhammerhofes (Diewald). Direkt darunter der Huber Hof (Kerl) dessen Hofstelle sich durch umfangreiche Nebengebäude und Siloanlagen erheblich vergrößert hat.

Am oberen linken Bildrand sieht man ein bis heute bestehendes Mietswohnhaus. Dahinter nur mehr schwach erkennbar der Endingerhof (Kleissinger). Auch diese Hofstelle hat eine intensive Wandlung hinter sich. Von einem herkömmlichen vielseitigen Betrieb entwickelte sich dieser in den letzten 60 Jahren über einen intensiven Gemüsebaubetrieb, einem intensiven Milchviehbetrieb zu einem heute verpachten Betrieb mit umfangreichen Wirtschaftsgebäuden.

Liessing zeigt exemplarisch, wie sich in einem halben Jahrhundert Strukturen, die vorher über viele Jahrhunderte Bestand hatten, radikal veränderten. Darüber hinaus ist, wie auch auf allen Bildern aus Aunkirchen sehr deutlich ersichtlich, dass der Baumbestand in den Orten entgegen allgemeiner Meinung wesentlich zugenommen hat.

− va