Internetfreie Zone
Kein WLAN für den Jugendtreff Rotthalmünster

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:41 Uhr

Eine junge Frau bedient ihr Smartphone (gestellte Szene). Auf einer Pressekonferenz wird am 01.10.2020 ein neues Frühwarnsystems bei Mediensucht und Depression vor. DAK-Gesundheit und Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte stellen das Vorsorgepaket für Kinder und Jugendliche vor. +++ dpa-Bildfunk +++

WLAN für den Jugendtreff – bei einer Jugendbefragung im Markt kam dieser Wunsch auf die Liste. Erfüllt wird er nicht. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Marktgemeinderat mit einem 10:2-Votum gegen die Einrichtung eines WLAN-Zugangs im Jugendtreff ausgesprochen.

Im Gremium wurde ausführlich über das Für und Wider von WLAN im Jugendtreff diskutiert. „Es ist nicht billig“, leitete Bürgermeister Günter Straußberger die Debatte ein. Das Einloggen über Bayern-WLAN sei nicht möglich, „sonst riskieren wir unseren Jugendtreff“. Straußberger bezifferte die jährlichen Kosten auf rund 1200 Euro, für Hardware und Fritzbox würden einmalig 450 Euro anfallen. Einen Telefonanschluss gebe es nicht.

Vier Stunden ohne soziale Medien zu sein, sei positiv

Marktgemeinderat Hans Zeilberger wunderte sich, dass es keine billigere Lösung gibt. Doch es ging nicht allein ums Geld. „Wer übernimmt die Verantwortung, wenn die Jugendlichen zum Beispiel auf Pornoseiten gehen?“, fragte Kämmerer Emrullah Sayin. Bürgermeister Straußberger merkte an, dass es um vier Stunden in der Woche geht, in denen der Jugendtreff geöffnet hat. In dieser Zeit sollten die Jugendlichen besser untereinander kommunizieren, meinte Roland Hopper. „Ich sehe es doch bei meinen Kindern. Wenn man den Internetkonsum nicht begrenzt, ufert’s aus.“ So sah es auch 3. Bürgermeister Alexander Hutterer. Der „Zwang“, mal vier Stunden nicht in den sozialen Medien zu sein, sei positiv zu sehen.

Wunsch der Jugendlichen wird nicht erfüllt

Hans Zeilberger widersprach. Er plädierte dafür, den Wunsch der Kinder und Jugendlichen zu erfüllen. „Der Bedarf ist da, wir sollten eine Möglichkeit schaffen.“ Das vorliegende Angebot sah er allerdings kritisch. Noch einmal plädierte er dafür, nach einer günstigeren Lösung zu suchen. Sowohl Kämmerer Sayin als auch Bürgermeister Straußberger bezweifelten, dass das möglich ist. Die Frage, ob Jugendtreff-Leiterin Tanja Panke WLAN brauche, verneinte Straußberger.

Nach weiteren kurzen Wortmeldungen ließ der Bürgermeister abstimmen. Hans Zeilberger und Helene Winkler sprachen sich dafür aus, den WLAN-Zugang im Jugendtreff zu ermöglichen, die anderen Gremiumsmitglieder waren dagegen.

− car