Haarbach
Josef Nöbauer ist nun Träger der Stephanus-Plakette

27.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:45 Uhr
Kerstin Seidl

Pater Adam Litwin (r.) sowie Mitglieder des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung Wolfakirchen freuten sich zusammen mit Josef Nöbauer und seiner Frau Rosi (vorne Mitte) über dessen Auszeichnung mit der Stephanus-Plakette. −Foto: Seidl

Ehre, wem Ehre gebührt: Sichtlich gerührt reagierte Josef Nöbauer aus Kemauthen beim festlichen Weihnachtsgottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Wolfakirchen, als er nichtsahnend mit der Stephanus-Plakette ausgezeichnet wurde.

Wie jeden Sonntag besuchte der „Jostn Sepp“ – wie ihn alle Woifecka nennen – mit seiner Frau Rosi auch die Weihnachtsmesse am ersten Feiertag. Vor dem Segen sollte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kerstin Seidl noch eine freudige Nachricht der Pfarrei verkünden. Wie alle Jahre wurden auch heuer Kandidaten für die Stephanus-Plakette gesucht. Und so versuchte der Pfarrgemeinderat Wolfakirchen mit seinem Vorschlag sein Glück.

Höchste Laienauszeichnung im Bistum Passau

Die Stephanus-Plakette ist die höchste Laienauszeichnung im Bistum Passau. Sie wird vom Bischof an Persönlichkeiten aus den Passauer Pfarreien verliehen, die sich in herausragender Weise um die Kirchen verdient gemacht haben. Dass sich Josef Nöbauer diese Auszeichnung redlich verdient hatte, das sah wohl das Gremium des Bistums genauso. Der 82-Jährige trat bereits mit acht Jahren als Ministrant den Dienst in der Kirche an, den er bis zu seinem 15. Lebensjahr pflichtbewusst ausgeführt hatte.

Nach dem Ende seiner Schulzeit war Nöbauer einer der Mitbegründer der Katholischen Landjugend Wolfakirchen. Unter ihm entstand am 1. Mai 1957 mit dem Gründungsfest eine bis heute unverzichtbare Einrichtung in Wolfakirchen. 1983 bis 2011 wurde der „Jostn Sepp“ in die Kirchenverwaltung gewählt. Von den 28 Jahren war er sechs Jahre auch Kirchenpfleger. 2012 wurde er abermals für weitere sechs Jahre in die Kirchenverwaltung gewählt. In dieser Zeit war er ein wichtiger Impulsgeber bei der Außen- und Innenrenovierung der Pfarrkirche. Er knüpfte Kontakte mit der Obrigkeit und kümmerte sich vor allem auch um die Beschaffung der finanziellen Mittel.

Nöbauer kümmert sich um Senioren

Seit 2016 fungiert Josef Nöbauer als Seniorenleiter. Er bemüht sich bei den monatlichen Treffen um gesellige Stunden, organisiert Vorträge oder Ausflüge. Zudem hat er das Amt des Kassiers inne. Bis vor der Pandemie war Nöbauer in der Kirche für die sonntägliche Kollekte zuständig. Bei den Beerdigungen hatte er jahrelang das Kreuz getragen und kümmerte sich viele Stunden um die Pflege des Friedhohes oder des Geländes und um die Kirche. Er ist auch heute noch eine „gute Seele“ in der Pfarrei.

Umso mehr freuten sich Pater Adam Litwin und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kerstin Seidl, dass sie dem geschätzten „Jostn Sepp“ die Stephanus-Plakette überreichen durften. Denn wenn es sich einer verdient hat, dann er. Der Geehrte war völlig überrascht und bedankte sich mit seinen Worten: „Das, was ich getan habe, habe ich gern und für euch getan. Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung.“

− ker