Aus Seide, Farbe und Licht
Japanischer Künstler Koho Mori-Newton im MMK Wörlen Passau

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:32 Uhr
Gabriele Blachnik

Zeitgleich zur Lothar-Fischer-Retrospektive zeigt das Museum Moderner Kunst Wörlen in Passau eine Ausstellung des japanischen Künstlers Koho Mori-Newton. Hängende Seide und leuchtende Farben prägen die Werke, die der in Tübingen lebende Künstler im donauseitigen Gewölberaum installiert hat. Zudem reizte ihn der große Lichthof des historischen Museumsgebäudes zu einer zwei Stockwerke hohen, im Raum schwebenden Stoffsäule.

Ohne Licht zeigen sich seine Seidenbilder betonfarben mit angedeuteten Farbmotiven. Von innen bzw. hinten beleuchtet tritt die graue Grundierung in den Hintergrund und scheinen schlank aufstrebende, abstrahierte Figuren im Grundfarbenspektrum auf. Die Motive changieren zwischen Frauenakt, Paaren und Tanzenden. Leicht vorstellbar, dass sie von der Ehefrau des Künstlers, der Sängerin und Komponistin Lauren Newton beeinflusst sind.

Schwebend leicht wirken auch Mori-Newtons Zeichnungen auf weißes Tischpapier. Die feinen, mit japanischen Aquarellfarben gezeichneten Liniengespinste erinnern an Aderngeflechte.

Koho Mori-Newton wurde 1951 in Japan geboren, studierte Bildende Kunst in Tokio und setzte sein Kunststudium von 1979 bis 1985 in Stuttgart fort. Mit Ausstellungen ist er in Deutschland vermehrt seit den 2000er Jahren präsent.

Die Passauer Museumsdirektorin Bornscheuer stellte ihn bei der Vernissage in Passau als „populärsten großen Unbekannten der künstlerischen Avantgarde“ vor. Seine Arbeiten umfassen neben Malerei und Installationen auch Assemblagen, Kunst- und Musikperformances sowie Bühnenbilder.

Gabriele Blachnik