Pocking/Rotthalmünster
ILE-Förderung für Pfadfinder und Secondhand-Laden

30.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:20 Uhr
Simone Kuhnt

Bis zu 20 Kinder und Jugendliche kommen in die wöchentlichen Gruppenstunden. Damit für alle Platz ist, schaffen die Pfadfinder Rotthalmünster eine neue Couch an. −Foto: Zwicklbauer

Am liebsten sind die Pfadfinder Rotthalmünster ja draußen unterwegs, aber sie nutzen sehr gerne auch ihre drei Räume im 2004 gebauten Pfarrheim. Nach 20 Jahren wollen sie diese nun renovieren. Für den gemütlichen „Couchraum“ bekommen sie ein neues Sofa. Die ILE an Rott & Inn hat zugesagt, diese aus ihrem Regionalbudget 2023 zu bezuschussen.

„Wir freuen uns sehr darüber“, sagt Antragstellerin und Pfadfinder-Leiterin Theresa Zwicklbauer (25), eine von 30 ehrenamtlich engagierten Betreuerinnen und Betreuern. „Wir waren alle selber als Kinder bei den Pfadfindern dabei und wollen nun etwas zurückgeben“, sagt sie. So viel Herzblut kommt an. Die Pfadfinder Rotthalmünster sind mit 120 Kindern und Jugendlichen der größte Stamm in der Diözese. Gekauft wird ein Sofa mit integriertem Stauraum für Spiele und Bastelmaterial. Besonders im Winter, wenn die Pfadfinder auch öfter mal drinnen sind, wird es gebraucht.

Weitere Förder-Anträge sind noch möglich

Die ILE-Jury, die über die Vergabe der Zuschüsse beraten hat, war sich in ihrer ersten Sitzung 2023 schnell einig, den Pfadfindern finanziell unter die Arme zu greifen. Die Jury-Mitglieder Egon Seil aus Ruhstorf, Martin Berger aus Rotthalmünster, Dr. Wilfried Hartleb aus Neuburg sowie Bürgermeister Anton Freudenstein und Franz Mühldorfer, Tourismusmanager der Gemeinde Kirchham, haben gleich mehreren Projekten grünes Licht gegeben. Weitere Anträge sind möglich. Die nächste Einreichungsfrist endet am 11. Februar, Informationen unter www.ile-rott-inn.de (Regionalbudget 2023).

Nachhaltig einkaufen im neuen Laden „Gute Gelegenheit“

Bereits genehmigt ist der Laden „Gute Gelegenheit“, den die Pockinger Stadt- und Kreisrätin Gerlinde Kaupa gerade ins Leben ruft. In einem Leerstand soll Secondhand-Ware angeboten werden. „Alles, was die Leute uns bringen und schenken, außer Lebensmittel und Möbel“, erklärt Gerlinde Kaupa. Ihr Ziel: gut erhaltenen Gegenständen oder Kleidungsstücken eine zweite Chance zu geben und so der Umwelt und dem Geldbeutel etwas Gutes zu tun.

Genauso wichtig wie die Schnäppchen sollen Sitzgelegenheiten sein. „Wir wollen eine kleine Aufenthaltsinsel schaffen, einen Begegnungsraum, in dem man nicht unbedingt etwas kaufen muss“, erklärt die rührige Stadträtin. Das Kaufhaus „Gute Gelegenheit“ ist für alle Interessierten gedacht. Die ILE an Rott & Inn bezuschusst die Einrichtung wie Kleiderständer, Regale, einen Computer und eine kleine Küchenzeile. Betreut werden soll der Laden von ehrenamtlich Engagierten. Zur Organisation wird sich am 18. Februar um 10 Uhr im „Das Pockinger“ ein Verein gründen, Interessierte sind willkommen. Geeignete und helle Ladenflächen hat Gerlinde Kaupa bereits im Auge, die Verhandlungen mit der Hausverwaltung laufen.

Landwirte-Fortbildung in Kößlarn gefördert

Bei einem weiteren Antrag, den die Jury und ILE-Managerin Dr. Ursula Diepolder sehr begrüßten, geht es darum, die Landwirtschaft im ILE-Gebiet zu unterstützen. Die ILE will unter Federführung des Marktes Kößlarn heuer vier Informations- und Fortbildungsveranstaltungen über nachhaltige Landwirtschaft organisieren, darunter das 6. Dialog-Forum Kommunen & Landwirtschaft am 16. Februar in Ruhstorf. Dazu kommen Vorträge über nachwachsende Baustoffe und Energiepflanzen sowie über Alte Sorten und Sonderkulturen. Erstmals geplant ist eine Exkursion für Unternehmer und Landwirte zum Stiegl-Gut Wildshut in Oberösterreich (Bezirk Braunau).

„Die Idee für dieses Kleinprojekt ist die logische Konsequenz aus der Initiative Klima-Landwirt, die wir jetzt im dritten Jahr unterstützen. Außerdem passt das Projekt zu unserer Bewerbung als Ökomodellregion“, erklärt Antragsteller Willi Lindner, Bürgermeister von Kößlarn. Vorrangige Ziele seien, mit Zwischenfrucht-Anbau und Heckenstrukturen den Humusaufbau zu fördern und der Erosion entgegenzuwirken. Dabei spiele es keine Rolle, ob man biologisch oder konventionell wirtschaftet, findet Lindner.

Zwei Förderanträge kamen von Landwirten, deren Ideen das Entscheidungsgremium förderwürdig einstufte. Weitere Zuschüsse werden verwendet für den Bau eines Begegnungspavillons am Malchinger Sportgelände (Antragsteller Gemeinde Malching) und für die Anschaffung zweier digitaler Info-Tafeln für das Mathäser-Areal in Ruhstorf. Die Gemeinde will damit die Besucher auf die Besonderheiten und Entwicklungen in Ruhstorf und insbesondere in der ILE an Rott & Inn aufmerksam machen.

− kus