Neuhaus am Inn
Hoffnungsschimmer für schwierige Baustelle: Neuer Bauleiter

01.12.2022 | Stand 18.09.2023, 21:26 Uhr

Hoffnungsschimmer für eine schwierige Baustelle: Die neue Bauleitung soll das zwischenzeitliche Chaos wieder in Ordnung und den Bau zu Ende bringen. −Foto: Zauner

Neue, unerquickliche Hiobsbotschaften bezüglich der Kindergartenbaustelle in Neuhaus am Inn (Landkreis Passau) gab es in der vergangenen Woche zu vermelden. Nachdem es in der Zeit zuvor recht viele Gründe zur Zuversicht gab, was einen raschen Baufortschritt betrifft, kam es in der letzten Woche wieder zu Wassereintritt im Gebäude. Wichtiges Isoliermaterial sei dabei ebenfalls durchnässt und unbrauchbar geworden, Nachschub aufgrund von Lieferengpässen war nicht aufzutreiben.

Die Überlegung, dem aktuellen Bauleiter zu kündigen, ist öffentlich in der letzten Gemeinderatssitzung thematisiert worden, jedoch warnten sowohl Bürgermeister als auch Gemeinderätin Cornelia Wasner-Sommer (CSU) noch vor Schnellschüssen, bevor man einen neuen Bauleiter habe.

Ein neuer, erfahrener Bauleiter „für verfahrene Baustellen“ wurde nun doch sehr schnell gefunden, verkündete Bürgermeister Stephan Dorn am Donnerstag. Er teilt mit: „Der Kindergartenbau bereitet der Gemeinde Neuhaus von Anfang an Probleme, deren Ursache in der mangelhaften Termineinhaltung und der qualitativen Ausführung durch einzelne Gewerke und der zeitlich überlasteten Bauleitung liegen. Seit Oktober hatte man nach zahlreichen Schwierigkeiten in der Vergangenheit den Eindruck gewonnen, dass die Beteiligten den Bauzeitenplan einhalten und eine planmäßige Fertigstellung möglich ist. Dies war auch Tenor bei den Bürgerversammlungen.“

Und weiter heißt es in der Mitteilung: „Nun wurden neue Probleme bekannt. So ist die Bauausführung einzelner Gewerke erneut mangelhaft, sodass Folgeschäden zu befürchten wären. Weiterhin wurde auf Nachfrage durch die Gemeinde bekannt, dass der Bauzeitenplan mit zwei Spartenplanern nicht ausreichend abgestimmt war. Offen waren auch noch der Versicherungsnachweis durch den bisherigen Bauleiter sowie die Beauftragung des Gutachters zur Ermittlung der Schäden. Bei einem kurzfristig anberaumten Gespräch unter Einschaltung des Rechtsbeistands der Gemeinde wurden die offenen Punkte rechtlich im Sinne der Gemeinde geklärt. Zudem beauftragt die Architekturschmiede ab sofort das Büro Gerhard Kleinpötzl aus Andorf mit der Bauleitung. Gerhard Kleinpötzl hat sich auch mit der erfolgreichen Abwicklung verfahrener Bauprojekte in Bayern und Österreich einen Namen gemacht. Er hat umgehend am Mittwoch die Arbeit aufgenommen. Der Bauzeitenplan wird unter Federführung des neuen Bauleiters überprüft und gegebenenfalls überarbeitet.“

Für die Gemeinde sei es wichtig, vor Folgeschäden und Folgekosten – rechtlich abgesichert – geschützt zu sein, so Dorn. Er sei persönlich mit der einvernehmlichen Lösung zufrieden, zumal die Haftungskriterien zugunsten der Gemeinde geklärt seien und der neue Bauleiter gleich mit konsequentem Vorgehen gestartet sei. „Ich bin optimistisch, dass wir diese schwierige Baustelle zu einem guten Ende bringen“, sagte der Bürgermeister auf Nachfrage.