Eginger (25) wohl auf Heimreise
Heliski-Firma äußert sich zum Unfallhergang nach Tod von Egingern in Kanada

04.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:31 Uhr

Die Hubschrauber der Heliski-Firma RK Heliski bleiben nach dem schweren Lawinenunglück in British Columbia derzeit auf dem Boden. Am Mittwoch wurde eine Heliski-Gruppe von einer Lawine verschüttet, drei Deutsche aus dem Landkreis Passau kamen dabei ums Leben. −Foto: Jayme Doll/Global News

Der Lawinentod dreier Männer aus dem Landkreis Passau beim Heliskiing in Kanada schockiert nicht nur Niederbayern, auch in Nordamerika ist das Unglück ein großes Thema. Mittlerweile hat sich die Heliski-Firma dazu geäußert, der überlebende Eginger soll außerdem auf dem Weg nach Deutschland sein.





Der Schock sitzt weiterhin tief, nachdem am Mittwoch drei Männer aus dem Landkreis Passau ums Leben kamen und ein weiterer schwer verletzt überlebte. Doch nicht nur hier in Niederbayern spielt das Thema eine große Rolle, in Kanada beschäftigen sich Medien landesweit mit dem Unglück.

Denn neben den vier Deutschen wurden zunächst alle zehn Personen aus der Heliskiing-Gruppe unter der Lawine verschüttet. Vier, darunter der 25-jährige Eginger, kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus von Invermere, rund 20 Kilometer vom Panorama Mountain Resort entfernt. Am Rande dieses Ski-Resorts fand das Heliskiing der Gruppe am Mittwochmittag (Ortszeit) statt. Wie die Royal Canadian Mounted Police auf Anfrage mitteilt, schwebe aber keiner der Verletzten in Lebensgefahr.

Veranstalter äußert sich zum Unfallhergang



Veranstaltet wurde die Heliski-Tour von RK Heliski, einer Firma, die in British Columbia ansässig ist. Geschäftsführer Graham Holt hat sich gegenüber Global News nun ebenfalls zu dem Unglück geäußert. Für ihn sei das „die schwierigste Zeit meiner Karriere“. Aus seiner Sicht sei die Lawine von einem der Skifahrer ausgelöst worden, als die Gruppe rund ein Viertel der Strecke hinter sich hatte. Die Wucht dieser Lawine der Kategorie 3 wird von der Organisation Avalanche Canada stark genug eingeschätzt, um einen Lkw oder sogar ein kleines Haus mit sich zu reißen.

Auch Tom Brinkerhoff, Präsident von RK Heliski, drückte den Angehörigen sein Beileid aus: „Es ist der traurigste Tag, nicht nur in unserem Leben, sondern auch hier bei RK“, so Brinkerhoff. „Die Gäste und Skiführer, die jede Saison mit uns fahren, sind Teil unserer Familie.“

Die Firma fühle sich weiterhin „den besten Sicherheitsprozessen und -protokollen verpflichtet“. Trotz einer Schulung der Kunden und ausgebildeter Bergführer könne man das Risiko aber nie zu 100 Prozent ausschließen, fügte Holt hinzu. Auch der Guide der Eginger Gruppe wurde durch die Lawine schwer verletzt.

Kanadische Medien berichten landesweit



Das Unglück sorgte in Kanada für ein großes Medienecho. Wie Jayme Doll, Nachrichtenmoderatorin beim kanadischen Fernsehsender Global News unserer Zeitung erklärt, sind in diesem Jahr allein in British Columbia schon zwölf Personen durch Lawinen ums Leben gekommen. Für die dortigen Verhältnisse sei das eine extrem hohe Zahl, so Doll.

Derweil liegt unserer Zeitung die Information vor, dass der 25-jährige Eginger als einziger Überlebender der deutschen Gruppe das Krankenhaus verlassen konnte. Er soll sich mittlerweile auf der Heimreise befinden. Zu den weiteren Maßnahmen halten sich bislang sowohl deutsche als auch kanadische Behörden bedeckt.