Salzweg
Führungswechsel bei der Feuerwehr

19.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:46 Uhr
Wolfgang Duschl

Wachablösung bei der Feuerwehr Salzweg: Kommandant Rupert Weidinger ist jetzt 1. Vorstand, sein Stellvertreter ist Dominik Vordermeier. Neuer Kommandant ist Michael Schreiner, Stellvertreter bleibt Sebastian Braun. Auf die neue Führung warten große Aufgaben. Kündigte doch Bürgermeister Josef Putz an, die Planungen für ein neues Feuerwehrzentrum in Salzweg würden aufgenommen.

Auch die Feuerwehrleute waren froh, als die Vorstandswahlen vorbei waren. Denn im vergangenen Jahr musste mangels Kandidaten Kommandant Weidinger auch den Vorsitz übernehmen. Die Wehr ist nun für die nächsten sechs Jahre in neuen und doch bewährten Händen. Der neue Kommandant, sein Stellvertreter und die neue Führungstruppe dankten für das fast einstimmige Vertrauen und erklärten, sie würden die Wehr mit Kraft, Miteinander und Besonnenheit in die Zukunft führen. Schriftführerin ist Stefanie Rosenberger, die Kasse führt Sabine Kainz, und für die Prüfung sorgen Reinhold Bachmeier und Max Knon. Vertrauensleute sind jetzt Christian Pfaffinger, Thomas Dupper und Christian Aschenbrenner.

2720 Einsatzstunden im vergangenen Jahr



Die Salzweger waren im vergangenen Jahr gefordert: Der scheidende Kommandant Weidinger berichtete von 2720 Einsatzstunden und 510 Einsätzen, zu denen die Wehr ausrückte. Die meisten davon entfielen auf den First Responder, also die schnelle Ersthilfe-Einheit. Seit 2020 hat dieser in über 1000 Fällen dafür gesorgt, dass Menschen gerettet werden können; es ist eine der aktivsten Einheiten in Niederbayern.

Brände gab es – Gott sei Dank – nur wenige. Aber der Großbrand in Untersimboln zeigte, dass die Feuerwehr bestens aufgestellt ist. Für das Löschwasser musste eine 550 Meter lange Leitung gelegt werden. Mit der Drohne konnte erstmals bei einem Großeinsatz die Lage eingeschätzt werden. Mit den Schweinwerfern der Drohne konnten die Feuerwehrleute auf der Drehleiter die Glutnester gezielt bekämpfen und damit auch noch Wasser sparen.

Lob vom Kreisbrandrat



Genau für solche Einsätze bereiten sich die Feuerwehrleute gezielt vor – ehrenamtlich und in der Freizeit. Es wurden Übungen abgehalten, Standortlehrgänge oder Atemschutzeinheiten besucht und Leistungsprüfungen abgelegt. So können die neuen Führungskräfte eine schlagkräftige Truppe übernehmen.

Da konnte Kreisbrandrat Josef Ascher nur lobend zustimmen. Er gratulierte nicht nur dem neuen Führungsteam, sondern der Wehr insgesamt. Besonders beeindruckt war der Kreisbrandrat von der Jugendfeuerwehr. Das vielseitige Programm, die Begeisterung, der Einbau der Jugend in den aktiven Dienst sei vorbildlich. In der Jugendfeuerwehr sind 14 Teenager aktiv und trafen sich zu 48 Übungen und Runden – inklusive traditioneller Feuerwehrtaufe für die Neuen. Will heißen: Wasser marsch wie die umtriebige Jugendwartin Lisa Weidinger berichtete. Auch Kreisbrandmeister Stefan Bauer sprach der Wehr seinen großen Dank aus. Als „Nachbar“ aus Straßkirchen kennt er die Salzweger und kann das Miteinander fortführen.

Feuerwehrmann des Jahres gekürt



Ehre, wem Ehre gebührt: Peter Reimelt wurde für 30 und Nicole Reimelt für zehn Einsatzjahre ausgezeichnet. Der Feuerwehrmann des Jahres 2022 ist Michael Schreiner. Das bestätigt, dass der neue Kommandant nicht nur das Herz am rechten Fleck hat, sondern auch im Einsatz und bei der Vorbereitung überzeugt.

187 Mitglieder sind derzeit bei der Feuerwehr, die laut Schriftführer Manfred Atteneder das ganze Jahr über das Leben in der Gemeinde mit prägen, vom Feuerwehrfest bis zu Gottesdiensten. Das bestätigt einmal mehr, wie wichtig die Florianijünger neben ihrer direkten Hilfeleistung sind. Dass bei allem auch noch die Kasse stimmt, ist wichtig im Verein.
Als „Notkommandant“ vom damaligen Bürgermeister eingesetzt, weil niemand sich bereiterklärte, war Rupert Weidinger 25 Jahre Kommandant. Da gebührte ihm nicht nur Respekt und Anerkennung der Feuerwehrleute. Die ganze Kommune, voran Bürgermeister Josef Putz, durfte froh sein, einen so engagierten Feuerwehrmann an der Spitze der Truppe gehabt zu haben. Weidinger selbst zog mit einem Zitat sein Fazit zum Ende Amtszeit: „Füge dich der Zeit, erfülle deinen Platz, und räum ihn auch getrost, es fehlt nicht an Ersatz.“ Dahinter steht aber unendlicher Einsatz, hohe Verantwortung und manchmal auch die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Weidinger dankte den Feuerwehrverantwortlichen und allen Funktionsträgern der Salzweger Wehr für die stets geleistete Arbeit. „Eure Zeit und Euren Einsatz kann man nicht oft genug wertschätzen“, unterstrich der scheidende Kommandant. Das gilt genauso für ihn selbst. Langanhaltender Applaus sagten mehr als tausend Worte.

Bürgermeister lobt „tolle Truppe“



Bürgermeister Josef Putz sprach von einer „tollen Truppe, auf die sich ganz Salzweg verlassen kann“. Die Bereitschaft zum Einsatz rund um die Uhr, technisches Know-how und Können verdiene höchsten Respekt. Vor allem, und das war ihm besonders wichtig, dankte er für das Engagement der Jugend. Damit werde die Zukunft bereitet. Dass die Feuerwehr in der Kommune als elementarer Dienst verstanden werde, lasse sich, so der Bürgermeister, auch daran ermessen, dass die Planungen für das neue Feuerwehrhaus begonnen haben. An der nördlichen Auffahrt zur B12 auf Höhe des Wertstoffhofes soll der Bau errichtet werden.

Fahnenmutter Sonja Vogl brachte es zum Ende der Versammlung so auf den Punkt: riesige Einsatzbereitschaft in einer großen Feuerwehr-Familie. Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr.