Etwas mehr als drei Stunden dauert am Samstag, 10. Dezember, die Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera New York: Gezeigt wird dort und in der Filmgalerie Bad Füssing ab 19 Uhr „The Hours“.
Kevin Puts’ Oper „The Hours“ ist eine Adaption (Libretto Greg Pierce) von Michael Cunninghams gleichnamigen Roman, der 1999 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Vor Puts hat sich bereits ein anderer des Stoffs angenommen: 2002 drehte Stephen Daldry die oscarprämierte Verfilmung mit Meryl Streep, Nicole Kidman (Oscar als Beste Hauptdarstellerin) und Julianne Moore, in der Oper interpretiert von Renée Fleming, Mezzosopranistin Joyce DiDonato und Broadway-Star Kelli O'Hara.
Die Handlung verfolgt parallel einen einzigen Tag im Leben dreier Frauen aus verschiedenen Generationen, die, jede auf ihre Weise, mit Virginia Woolfs Roman „Mrs. Dalloway“ in Bezug stehen. Alle drei befinden sich an einem Wendepunkt in ihrem Leben und müssen sich entscheiden, wie es weitergehen soll.
Drei Jahrgänge – Drei Frauenschicksale
Die Zeitebene 1923 erzählt von Virginia Woolf selbst, die mit ihrem Schriftstellergatten in der englischen Provinz lebt und mit ihrer Arbeit an dem Roman „Mrs. Dalloway” begonnen hat. Sie leidet an Depressionen, fühlt sich von ihrem Mann und den Ärzten fremdbestimmt. Das Schreiben ist ein Versuch, diese Gefühle zu Papier zu bringen.
Die 1949 in Los Angeles lebende Laura Brown ist zunehmend unzufrieden mit ihrem Dasein als Hausfrau und Mutter. Die Liebe, die sie für ihre Nachbarin empfindet, kann sie nicht ausleben, solange sie mit Dan verheiratet ist. Sie sucht Zuflucht in der Lektüre von Mrs. Dalloway. Obwohl sie Suizidgedanken plagen, bereitet sie mit ihrem kleinen Sohn den Geburtstag ihres Mannes vor.
An der Schwelle zum 21. Jahrhundert bereitet die Lektorin Clarissa Vaughan, die zeitgemäße Personifizierung der Mrs. Dalloway, in New York eine Party zu Ehren ihres Freundes und früheren Liebhabers Richard vor. Angesichts seiner Aids-Erkrankung und des wahrscheinlichen Tods hinterfragt auch sie ihr bisheriges Leben auf mögliche Perspektiven. Der unerwartete Besuch der achtzigjährigen Laura Brown und das Gespräch mit ihr lassen Clarissa begreifen, dass das Leben noch viele Stunden des Glücks für sie bereithält.
Die Musik und ihre Stars
Komponist Kevin Puts hat für jede der drei Protagonistinnen eine eigene Klangfarbe entwickelt. Clarissas (Renée Fleming) musikalisches Vokabular ist ein luxuriöser und romantischer Klang. Virginia Woolf (Joyce DiDonato) hat eine sparsamere, intimere Sprache, die den Einfluss barocker Verzierungen und Kadenzen trägt. Für die Welt von Laura Brown (Kelli O’Hara) hat er auf die reichen, glänzenden Klänge der 50er Jahre zurückgegriffen.
Das sagt die Presse in Amerika
„Das wird sicher und verdientermaßen ein Hit an der Met!“
– New York Classical Review
„Sie können THE HOURS in dieser Saison zur Liste der Opern hinzufügen, die man gesehen haben muss.“ – Operawire
− red
