Windorf
Feuerwehren üben den Ernstfall: Brand auf Firmengelände in Gewerbegebiet

29.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:16 Uhr

In der Einsatzleitung wurden unter der Führung von Kommandant Hans Anetzberger (l.) alle Einheiten taktisch geführt und die notwendigen Entscheidungen getroffen. −Fotos: Fischl

Über die Brandmeldeanlage der Firma Rädlinger Bau im Industriegebiet wurde die Freiwillige Feuerwehr Rathsmannsdorf alarmiert. Es war „nur“ eine Übung, trotzdem waren die Feuerwehrler ab Sekunde 1 mit voller Ernsthaftigkeit bei der Sache.

Beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs mit Kommandant Hans Anetzberger wurde festgestellt, dass es in der Werkstatt der Firma zu einem größeren Feuer gekommen ist, so die Annahme.

Gemäß der Alarmierungsplanung in der Integrierten Leitstelle (ILS) in Passau werden die Feuerwehren nach einem Brand der Stufe 4 – Brennendes Industriegebäude – alarmiert. Mit diesem Stichwort wurden die Feuerwehren Windorf, Schwarzhöring, Otterskirchen, Aicha v.W. , Wefering und Eging zum Übungsort beordert. Mit einem „massiven Einsatz von Atemschutzgeräteträgern“ wurde versucht eine Ausbereitung des Brandes im Gebäudekomplex zu verhindern.

Im Minutentakt drangen Feuerwehrler mit Atemschutz ins Gebäude ein, zeitgleich wurde mit der Brandbekämpfung von außen begonnen, dabei wurde auch die Drehleiter der Eginger Wehr ausgefahren. Der Einsatz der Atemschutzkräfte wurde durch Kreisbrandmeister Sebastian Mayer koordiniert.

Zur Unterstützung von Einsatzleiter Hans Anetzberger wurde von der Feuerwehr Otterskirchen eine Einsatzleitung eingerichtet. Zeitgleich wurde zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung aus der Ortsmitte von Rathsmannsdorf eine 1200 Meter lange Schlauchleitung von den Feuerwehren Kirchberg v.W., Fürstenstein und Otterskirchen zum Übungsobjekt verlegt.

Nach 90 Minuten waren der fiktive Brand gelöscht und die Übungsziele erreicht. Der Einsatzleiter meldete „Feuer aus“ an die ILS Passau.

Zur Besprechung trafen sich die 147 Teilnehmer im Innenhof der Firma. Dazu begrüßte Kommandant Hans Antetzberger Bürgermeister Franz Langer, Robert Bumberger als Vertreter der Firma Rädlinger, sowie von der Feuerwehrführung des Landkreises, Kreisbrandinspektor Alois Fischl, und die Kreisbrandmeister Hans Söldner, Stefan Bauer, Stefan Fuchs und Sebastian Mayer.

In einer Zusammenfassung stellte Anetzberger den Verlauf vor. An der Übung waren neun Feuerwehren mit 147 Feuerwehrlern beteiligt, es wurden 20 Atemschutzgeräteträger eingesetzt und rund 2500 Meter Schläuche verlegt. Die Ziele der Übung – das bilden einer Einsatzleitung, Atemschutz-Einsatz und Wasserförderung über lange Schlauchstrecken – seien voll und ganz erreicht worden, zeigte sich Kreisbrandinspektor Alois Fischl zufrieden. „Ihr habt tolle Arbeit geleistet“, sagte er. Fischl dankte für die Bereitstellung des Übungsobjektes. Dies sei leider nicht mehr selbstverständlich. Robert Bumberger bedankte sich bei allen Beteiligten. „Ihr habt‘s drauf.“

Bürgermeister Franz Langer lobte das Engagement der Freiwilligen und die Bereitschaft, für die Ausbildung Freizeit zu opfern: „Die Bürger können sich immer auf die Freiwilligen Feuerwehren verlassen“, so Langer.