Tittling
FC Tittling feiert ein großartiges Jubiläumsfest

Bayerns Fußballpräsident zu Gast – Georg Bauer Ehrenmitglied, Thomas Marold Ehrenvorstand

23.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:45 Uhr

Vorstandschaft und Gästefreuen sich mit dem neuen Ehrenmitglied Georg Bauer (4.v.l.) und dem neuen Ehrenvorstand Thomas Marold (5.v.l.). −Foto: Heisl

Drei Tage durfte im Dreiburgenland gefeiert werden. Der Anlass: 100 Jahre FC Tittling.

Hatte am Freitag schon Kabarett-Star Django Asül begeistert, folgten am Samstag die Jahrhundertparty und am Sonntag der große Festgottesdienst mit Festakt. Das alles hat die junge Führungsriege des Fußballclubs bestens hingekriegt, hörte man allenthalben, auch natürlich durch die Unterstützung von Bürgermeister und Schirmherrn Helmut Willmerdinger, der trotz Krankheit vorbeischaute.

„100 Jahre, wenn das kein Grund zum Feiern ist“, meinte Pfarrer Fabian Feuchtinger in seiner Predigt beim Festgottesdienst. Gottesdienste feiere man in diesen Fällen zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, aber auch, um für die Talente zu danken, die der Herrgott geschenkt habe. Oft habe man den Eindruck, Sport sei die neue Religion oder eine Ersatzreligion. Es wäre aber schön, wenn die Christen auch in der Religion den Einsatz zeigen würden wie beim Sport.

Pfarrer segnet die Festbänder

Eine Untersuchung habe ergeben, dass 50 Prozent wegen der Gemeinschaft in einen Sportverein eintreten, diese Gemeinschaft werde auch im FC Tittling gelebt. Der Verein bilde ja auch das Fundament für das Volksfest. Sport sei auch eine Schule der Selbstdisziplin, ein fairer Wettkampf komme nur zustande, wenn sich alle an die Regeln halten. So weit liegen also Sport und Glaube gar nicht auseinander. Pfarrer Feuchtinger dankte dem Verein für alle seine Leistungen, insbesondere auch für die Kinder- und Jugendarbeit. Anschließend segnete er die Festbänder, die an der Vereinsfahne angebracht wurden. Der Festgottesdienst wurde musikalisch vom Chor „Horizont“ gestaltet, was diesem am Ende viel Beifall einbrachte.

In einem langen Festzug, angeführt von der Blaskapelle Dreiburgenland Tittling, den vielen Ehrengästen und dem Jubelverein zog man zur Dreiburgenhalle zum Festakt und zum Feiern. Vorsitzender Andreas Dankesreiter begrüßte ganz besonders Pfarrer Fabian Feuchtinger und Pater Thomas, Landrat Raimund Kneidinger, den Präsidenten des Bayerischen Fußballverbands Dr. Christoph Kern, den niederbayerischen BLSV-Vize Walter Knoller, die drei Bürgermeister Helmut Willmerdinger, der auch Schirmherr war, Josef Artmann und Robert Koller, Fahnenmutter Maria Fesl sowie den Patenverein TSV Preying, den Partnerverein SG Preming und die übrigen Nachbar- und Ortsvereine.

Der Verein hat viel überlebt – auch die Coronazeit

Es sei für ihn eine „wahnsinnig große Ehre“, diesen Verein leiten zu dürfen, betonte Dankesreiter. Der habe in den 100 Jahren Gemeinschaft gezeigt und vieles überlebt, so auch diese Coronapandemie. Von einem abwechslungsreichen Festwochenende sprach als Vertreter des Schirmherrn 2. Bürgermeister Josef Artmann. Die Weihe der Fahnenbänder sei das i-Tüpfelchen gewesen, großartig auch Django Asyl und die Jahrhundertparty. Der FC sei einer der aktivsten Vereine. Es sei auch eine großartige Leistung, einen Sportverein über 100 Jahre am Leben zu erhalten. Er danke allen Ehrenamtlichen, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, Sport zu treiben. Der FC Tittling sei auch über die Gemeindegrenzen hinaus eine gute Adresse.

Er sei gerne gekommen, gestand BFV-Präsident Kern. Der Verein habe ein stolzes Alter und sei in dem unsicheren Krisenjahr 1921 von jungen Leuten gegründet worden. Damit sei Gemeinschaft geschaffen worden. Das Fest werde vor einer tollen Kulisse gefeiert, der Verein sei damit auf dem richtigen Weg und gehe mit seinen über 600 Mitgliedern in eine gute Zukunft. Der Fußballpräsident lobte auch die Tittlinger Radler für ihre tollen Aktionen.

Landrat bricht Lanze für den Breitensport

Der 100. Geburtstag werde heuer im 101. Jahr verspätet gefeiert, meinte Landrat Raimund Kneidinger. Der Landrat brach eine Lanze für den Breitensport, obwohl er in dieser Woche Sportler ausgezeichnet habe, die national und international große Erfolge errungen haben. Der Sport habe für die Qualität einer Region eine herausragende Stellung. So sei auch der FC Tittling ein unverzichtbarer Baustein für ein lebendiges und vielfältiges Angebot. Der Traditionsverein sei ein moderner Dienstleister.

Die Grüße des BLSV überbrachte Walter Knoller. Auch er lobte dieses herausragende Fest. In den 20er Jahren seien Vereinsgründungen in eine schwierige Zeit gefallen. Die aktuelle Pandemiezeit habe gezeigt, was die Sportvereine leisten, denn gerade Kinder und Jugendliche hatten darunter besonders zu leiden. „Wir beim BLSV setzen auf solche Ehrenamtliche“, schloss Knoller. „Wer so ein Fest auf die Beine stellt, ist großartig“, stellte Schirmherr und Bürgermeister Helmut Willmerdinger, der trotz schwerer Erkrankung gekommen war, in seiner kurzen Ansprache fest. Er lobte die Ortsvereine als das Rückgrat der Gesellschaft. Den Jubelverein unterstütze die Marktgemeinde mit einem Geschenk von 1000 Euro.

Zwei Ehrungen

Bevor dann unter den Klängen der Blaskapelle Dreiburgenland zum gemütlichen Teil übergegangen wurde, gab es noch zwei große Ehrungen, die der Ehrungsbeauftragte des Vereins, 2. Vorsitzender Helmut Willmerdinger jun., vornahm. Georg Bauer sei der Mister FC Tittling, der Uli Hoeneß des Vereins. Er sei 1989 eingetreten, also 33 Jahre Mitglied. 2001 wurde er 2. Vorstand und blieb acht Wahlperioden im Amt. Jetzt ehre ihn der Verein mit der Ehrenmitgliedschaft. Thomas Marold ist erst seit 2005 Mitglied. Seit er 2007 Schriftführer wurde, sei er ununterbrochen Vorstandsmitglied. Neun Jahre sei er 1. Vorsitzender gewesen, seit sechs Jahren erster Kassier. Wegen dieser fast 16 Jahre in der Vorstandschaft werde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.