Aidenbach
„Es läuft alles bestens“: Richtfest beim Hallenbad, ab Oktober Betrieb

14.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:35 Uhr

Matthias Neuhierl, Chef der Zimmerei Gibis aus Tittling, dankte im Richtspruch allen am Bau Beteiligten und warf ein Sektglas in die Tiefe. Im Hintergrund die Mittelschule. −Fotos: Rücker

Es ist ein gewagter Spruch, den da Bürgermeister Karl Obermeier beim Richtfest am Freitagmittag loslässt: „Es läuft alles bestens.“ Damit lobte er alle Firmen und ihre Handwerker, die gegenwärtig dafür sorgen, dass das Ende 2019 abgebrannte Hallenbad im Oktober oder November in Betrieb gehen kann.

Gewagt ist der Spruch deswegen, weil es im Zusammenhang mit dem Neuaufbau des Hallenbads alles andere als bestens lief. Auch das erwähnte Obermeier. Da die Brandversicherung den Schaden „irgendwie“ nicht regulieren wollte und sich die Gemeinde die Zähne an der Haltung der Versicherung ausbiss, verzögerte sich die Sanierung um Jahre. Manches Mal gab man im Rathaus den Glauben auf, es könnte noch hinhauen.

Die Intervention von MdL Walter Taubeneder in der Auseinandersetzung mit der Versicherung brachte die Wende. Die Versicherung zahlte 5,1 Mio. Euro. Die erste Kostenschätzung lag bei 5,9 Mio. Euro.

Doch die Verzögerung – ursächlich wegen der Verhandlungen mit der Versicherung – fiel in jene Zeit, in der sich die Baupreise verteuerten. Aus 5,9 Mio. Euro wurden schließlich 6,5 und liegen nun bei 7,5 Mio. Euro. Der einzige Trost: Ohne den Brand hätte Aidenbach kein (fast) neues Hallenbad erhalten, das den künftigen Anforderungen entspricht.

Bürgermeister Karl Obermeier machte beim Richtfest klar, dass es trotz der Widrigkeiten keinen Zweifel gegeben hätte, das Bad wiederaufzubauen. Das Hallenbad sei nicht nur für die Schulkinder von Aidenbach und anderer Schulen wichtig, sondern bedeute für die Bürger aus der Gemeinde und darüber hinaus eine Aufwertung der Lebensqualität.

„Was wäre so ein Bau ohne ein gescheites Richtfest?!“ machte Obermeier klar. Den Richtspruch hielt Matthias Neuhierl von der Zimmerei Gibis. Er hat den Betrieb, in dem er schon lange arbeitete, zum 1.1.2022 übernommen. Mit Wucht warf er das Sektglas in die Tiefe. Denn würde es nicht zerbrechen, hätte die Baustelle kein Glück – so der Glaube in dem alten Brauch.

Bei Leberkas saßen Handwerker und Ingenieure, Bauhof-Mitarbeiter und Architekt, Rathausangestellte und Markträte zusammen. Dabei wurde unter anderem erzählt, wie hart der Job der Zimmerer war, als sie bei minus 12 Grad auf dem Dach arbeiten mussten. Nicht einig wurde man sich am Tisch mit dem Bürgermeister, wer bei der Eröffnung als erster ins Becken springen darf.