Die Sparrings-Runden sind bestritten, die Sinne geschärft und die Kilos passen auch: Mit der Autofahrt nach Chemnitz beginnt für Roman Gorst (33) an diesem Mittwoch der Endspurt im Unternehmen Titelkampf. Im Szeneklub „Kraftverkehr“ wird der Box-Profi aus Pocking am Samstag um die deutsche Meisterschaft im Cruiser-Gewicht kämpfen.
Der Kampf: Roman Gorst steht im Duell um den vakanten Titel im Cruisergewicht dem zweimaligen Meister in dieser Gewichtsklasse, dem Niedersachsen Roman Fress (28), gegenüber. Der Fight ist der zweite Hauptkampf der SES-Boxgala und steigt als vorletztes Duell des Abends gegen 23 Uhr (TV-Zusammenfassung im MDR).
Das sagt Gorst: „Ich bin gut vorbereitet, bin verletzungsfrei geblieben und will gewinnen.“ Für den Fall einer Niederlage ist vorgesorgt: Beide Seiten haben ein Rematch vereinbart.
Die neue Gewichtsklasse: Gorst hat sich aus dem Schwergewicht verabschiedet und boxt nun im Cruisergewicht bis 90,8 Kilogramm. Wog Gorst bei seinen Schwergewichtskämpfen, die ihn bis zum deutschen Meistertitel 2019 führten, um die 103 Kilogramm, tritt er nun deutlich erleichtert an. Der Weg dahin sei kein Problem gewesen, sagt Gorst. „Ich habe meine Ernährung umgestellt und komme gut zurecht.“ Bereits in seiner Amateurzeit hat Gorst in der 91-kg-Gewichtsklasse Kämpfe bestritten.
Die Gruppe Gorst: Roman Gorst bricht an diesem Mittwoch mit Bruder Dima nach Chemnitz auf, am Freitag reisen Coach Joan Canaveral und Cutman Thilo Kudler aus Frankfurt am Main an. Am Samstag wird Freundin Julia ebenso in Chemnitz erwartet wie die 20-köpfige Fangruppe, die sich von Pocking aus per Bus auf den Weg macht.
Der Countdown: Für Mittwoch ist ein Presse-Training angesetzt, am Donnerstag wird Gorst mit Bruder Dima noch leichte Trainingseinheiten absolvieren. Am Freitag, 14 Uhr, steht das offizielle Wiegen auf dem Programm.
Der Kampftag: Die wichtigste Aufgabe wird sein, sich den Tag über abzulenken, weiß Gorst. Er macht das mit einem „g’schmeidigen Frühstück“, wie er sagt, mit Faulenzen und Spazierengehen. Comedy-Filme, wie zum Beispiel tati comedy, die er so gern mag, helfen auch über den Tag. „Durchgehend den Fokus zu halten, kostet nur Kraft und Energie“, stellt Gorst fest. Spätestens zwei Stunden vor seinem Auftritt wird er in der Arena sein, sich „in Ruhe“ tapen und in den mentalen Tunnel eintauchen. Bis dahin ist dann auch die Frage beantwortet, die er bislang vor sich hergeschoben hat: die nach der Einlaufmelodie. „Bis jetzt habe ich noch keine rechte Idee“, sagte Gorst am Dienstag mit einem Lachen. „Auf alle Fälle muss sie Wumms haben.“
