SVS gewinnt 2:1
Elfer-Ärger und zwei Platzverweise: Schaldings Sieg-Antwort und tobende Gundelfinger

25.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:29 Uhr

David Anzendorfer bringt Markus Gallmaier im Strafraum zu Fall − es gibt Elfmeter und Rot für den Gundelfinger. −Foto: Lakota

Der SV Schalding ist sofort zurückgekehrt in die Erfolgsspur. Sieben Tage nach dem 1:2 in Memmingen gewinnt die Mannschaft von Trainer Stefan Köck am Samstag ihr Heimspiel gegen Gundelfingen mit 2:1 und festigt seine Spitzenposition in der Bayernliga Süd. Nach einer 2:0-Pausenführung und einem Mann mehr auf dem Platz sieht es am Samstag am Reuthinger Weg nach einer klaren Angelegenheit aus für die Heimelf aus. Doch am Ende muss Schalding doch um den Sieg zittern – in einem Spiel, das jede Menge Aufreger bietet.

Schalding sucht nach der Niederlage in Memmingen sofort den Weg nach vorne, ist gut drin in der Partie. Gundelfingen probiert es ebenfalls spielerisch, macht aber im Aufbau immer wieder Fehler – und liegt schon nach neun Minuten hinten. Johannes Stingl hat im Zentrum zu viel Platz, seinen Schuss kann Gäste-Keeper Timo Ratter nur zur Seite abwehren, dort steht Nemanja Radivojevic, der den Ball mühelos versenkt (9.). Schalding kontrolliert auch in der Folge das Geschehen, hält Gundelfingen weit weg vom eigenen Strafraum und kommt vorne nach Umschaltsituationen immer wieder zu Chancen. Einen Rossdorfer-Freistoß fischt Ratter schön aus dem Eck, Markus Gallmaier donnert einen Volley-Versuch weit drüber.

Nach 25 Minuten wird’s dann richtig ungemütlich am Reuthinger Weg – und ziemlich hitzig. Stürmischer Wind peitscht den Regen quer über den Platz, die Zuschauer flüchten unters Tribünendach, die Spieler kämpfen ebenfalls mit den Bedingungen, es läuft in dieser Phase auf beiden Seiten nicht viel zusammen. Doch dann brennt es plötzlich im SVS-Sechzehner. Nach einem weiten Ball geht Markus Tschugg ziemlich rustikal gegen Maxi Braun zu Werke, doch Schiedsrichter Florian Islinger gibt den Strafstoß trotz eines Treffers am Fuß nicht. Gundelfingens Bank ist außer sich, die Trainer toben und schimpfen.

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Und es kommt noch dicker für die Gäste. Erst vergibt Hrvoje Bevanda die dicke Ausgleichs-Chance, als er im Zentrum frei durch ist, aber aus 14 Metern deutlich verzieht (41.). Und dann kann Innenverteidiger David Anzenhofer den durchgebrochenen Markus Gallmaier acht Meter vor dem Tor nur durch ein Foul stoppen − es gibt Elfmeter und Rot wegen Notbremse. Die Gäste wollen es nicht wahr haben, sehen die Doppelbestrafung als klare Fehlentscheidung, da Anzenhofers Grätsche zum Ball gegangen sei. Schiri Islinger muss die aufgebrachten Gundelfinger beruhigen, diskutiert lange mit Spielern und dem Trainer. Gallmaier lässt das alles ziemlich kalt, trotz langer Wartezeit bleibt er ganz cool, schickt Keeper Ratter in die falsche Ecke.

Drofa sieht binnen 120 Sekunden zweimal Gelb

2:0 und ein Mann mehr auf dem Platz – da sollte nichts mehr anbrennen im zweiten Durchgang dachten viele der rund 300 Zuschauer. Doch weit gefehlt. Kurz nach Wiederbeginn passt Schalding nach einer Ecke nicht auf, René Schröder kommt relativ unbedrängt zum Kopfball und verkürzt auf 1:2 (50.). Wenig später schickt Referee Islinger dann Patrick Drofa unter die Dusche, der Schaldinger sieht binnen 120 Sekunden für zwei Foulspiele zweimal Gelb – und muss den Platz mit der Ampelkarte verlassen.

In der Folge entwickelt sich eine offene Partie. Gundelfingen macht direkt nach dem Anschluss viel Druck. Doch Schalding verteidigt leidenschaftlich, lässt wenig zu. Vorne vergibt der eingewechselte Fabian Schnabel nach einer Konterchance das 3:1 – ansonsten kommt aber nicht mehr viel von Schalding, das im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten deutlich abbaut. Erst in der Schlussphase übernimmt der SVS wieder die Spielkontrolle und fährt am Ende einen unterm Strich doch verdienten Arbeitssieg ein. Dennoch: Nach 2:0 und mit einem Mann mehr sollte dem Spitzenreiter so eine zweite Halbzeit nicht passieren. „Darüber werden wir reden müssen. Aber wichtig war, dass wir mit viel Herz alles gut wegverteidigt haben“, urteilt hinterher Coach Köck.

Die Gäste dagegen hadern heftig mit dem Schiedsrichter. „Bei uns wird ein klarer Elfmeter nicht gegeben. Den Elfer gegen uns kann man pfeifen. Aber die rote Karte versteht doch kein Mensch", schimpfte Gundelfingens-Coach Stefan Anderl.


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