Bad Füssing
Eine neue „Tankstelle“ für Busse

Für große Carports mit Photovoltaik wird der Bebauungsplan geändert

26.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:36 Uhr

Auf dem Gelände zwischen dem Aldi-Verbrauchermarkt und dem Eichberger-Firmensitz entstehen am Hofgartenweg zwei große Carports für die Eichberger-Elektrobusse, die dort „betankt“ werden. Später kommt eine Wasserstofftankstelle dazu. −Foto: Keller

Als das Busunternehmen Eichberger im Jahr 2019 das Gelände der früheren Tanzbar „Apollo“ am Hofgartenweg kaufte, sollte dort eine Spielothek entstehen. Das ließ der Bebauungsplan nicht zu. Heute sehen die Pläne für das Areal ganz anders aus.

In den kommenden eineinhalb Jahren will die Firma Eichberger eine Wasserstofftankstelle errichten. Das Bayerische Wirtschaftsministerium schießt dafür rund zwei Millionen Euro an Fördergeldern zu (wir berichteten). Bevor dieses Projekt in Angriff genommen wird, will die Eichberger Reisen GmbH & Co. KG an dieser Stelle erst einmal zwei große Carports zum Unterstellen von Elektrobussen bauen, damit diese vor Ort „betankt“ werden können. Auch hier ist eine Bebauungsplan-Änderung nötig – in erster Linie, um die Anordnung der Stellplätze zu regeln. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat für die Änderung des Bebauungsplans „Safferstetten Nord-West“ ausgesprochen. Zuvor hatte bereits der Bauausschuss grünes Licht gegeben. Somit kann die Firma Eichberger nun ihren Bauplan einreichen. Wie Bauamtschef Roland Prem in der Gemeinderatssitzung erläuterte, sollen die Bus-Carports eine Höhe von 9,82 Metern aufweisen. Zum Vergleich: Die Firsthöhe des benachbarten Aldi-Gebäudes liegt bei 7,55 Metern. Die Carports erhalten Pultdächer mit einer 20-Grad-Neigung, auf die Photovoltaik gepackt wird. Auf dem trapezförmigen, ehemaligen Apollo-Grundstück am Hofgartenweg entsteht an der langen Seite ein zirka 70 Meter langer und 12,70 Meter breiter Carport, die Bus-Überdachung auf der schmalen Seite soll 37,50 Meter lang und 12,70 Meter breit werden. „Es wird nichts neu versiegelt“, merkte Prem an. Wo die Wasserstofftankstelle ihren Platz erhalten soll, sei noch offen.

Bürgermeister begeistert von Innovationsgeist

Bürgermeister Tobias Kurz zeigte sich vom Innovationsgeist von Eichberger Reisen begeistert: „Wir können stolz darauf sein, dass wir der erste Kurort waren, in dem der Bäderverkehr elektrifiziert wurde und dass nun bald eine Wasserstofftankstelle realisiert werden soll.“ Das Bauvorhaben liege im Gewerbegebiet, „da können wir keine großen Einwände haben“, meinte Kurz.

Die Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat waren der gleichen Meinung. Sie votierten einstimmig für die Bebauungsplan-Änderung.

− car