Vilshofen
Die Tafel ist am Limit: Da tut eine Spende über 1500 Euro von zwei Apotheken gut

28.01.2023 | Stand 28.01.2023, 5:00 Uhr

1500 Euro brachten die Apothekerinnen Verena Lehmann (4.v.l.) und Monika Fitschen (3.v.r.) in der Tafel Vilshofen vorbei, worüber sich das Team sehr freute, v.l. Sr. Conrada, Gertraud Hartl, Dr. Heinrich Fesl und v.r. Maria Wurm und Gitta van Dijk. −Foto: Rücker

Die Zahlen sprechen für sich. „Im Januar 2022 – also vor einem Jahr – haben wir mit 75 Familie angefangen. Vor Weihnachten waren es 225.“ Dr. Heinrich Fesl, der Leiter der Tafel Vilshofen, nennt diese Zahlen den beiden Apothekerinnen Verena Müller (Asam-Apotheke Aldersbach) und Monika Fitschen (Engel-Apotheke Aidenbach), um ihnen aufzuzeigen, dass die Tafel Vilshofen ein schwieriges Jahr hinter sich hat. Die Situation hat sich seitdem nicht gebessert. „Wir sind am Limit“, sagt Dr. Fesl.

Die beiden Apothekerinnen hatten im Herbst erfahren, dass die Tafel Hilfe gebrauchen könnte. Der Sinn der Tafel ist, dass Lebensmittel, die von den Supermärkten sonst weggeschmissen würden, abgeholt und kostenlos an Menschen verteilt wird, die es sich aufgrund ihrer finanziellen Lage nicht mehr leisten können, den Kühlschrank zu füllen.

Doch es gibt zwei Gründe, warum die Tafeln gegenwärtig auch finanzielle Hilfe brauchen. Zum einen haben die Supermärkte ihr Management verbessert. Es fällt nicht mehr so viel Ware an, die aus welchen Gründen auch immer entsorgt werden. Zum anderen ist der Bedarf der Tafeln gestiegen. „Vor einem Jahr hatten wir so viel Ware, dass wir sie an benachbarte Tafeln weitergegeben haben“, erzählt Dr. Fesl. „Jetzt fehlt uns selber Material.“

Dr. Heinrich Fesl freut sich mit seinem Team, dass die Gesellschaft darauf reagiert hat. Laufend haben Schulklassen, Vereine, Rotary Club, Firmen und Privatpersonen Geld gespendet. „1500 Euro – das ist sehr gut“, bedankt sich Dr. Fesl bei den beiden Apothekerinnen.

„Vor Weihnachten haben wir uns entschlossen, den treuen Kunden keine kleinen Weihnachtsgeschenke zu machen, sondern das Geld für einen guten Zweck zu spenden“, erzählt Verena Lehmann von der Asam-Apotheke. Gemeinsam mit ihrer Mutter Monika Fitschen von der Engel-Apotheke wurde beschlossen, das Geld der Tafel zur Verfügung zu stellen.

Lehmann und Fitschen ließen sich den Ablauf der Ausgabe von Lebensmittelpaketen erklären. Sie zeigten sich beeindruckt, mit wie viel Engagement sich die Frauen und Männer bei der Tafel einbringen. Allein für die Ausgabe an jedem Mittwoch werden fünf Personen gebraucht, um die Pakete zusammenzustellen.

− hr