Drei neue Elemente
Die Stadt Passau soll bunter werden

Mit einer „fliegenden Bühne“, mehr Sitzgelegenheiten und Kunst im Schaufenster will CMP die Innenstadt beleben

07.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:42 Uhr

Guten Anklang gefunden haben die Pop-Up-Konzerte 2021: Sie brachten Leben in die Fuzo und boten Nachwuchs-Bands, wie hier „A Bittle Lit“, eine Plattform. Dieses Konzept soll heuer ausgeweitet werden durch eine „fliegende Bühne“ für Musik, Literatur und vielem mehr. −Foto: Archiv Korduletsch

Mit drei neuen Elementen will City Marketing Passau noch mehr Leben in die Stadt bringen: dem Suchspiel „Wer findet die Bühne?“, mehr Sitzgelegenheiten und Kunst im Schaufenster.

Das Geld dafür ist da, weil sich CMP erfolgreich beworben hat für das Projekt „Innenstadt neu erleben“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. 50.000 Euro Förderung spült dieser Erfolg in die Kasse der Werbegemeinschaft.

Dieser Grundstock wird unter anderem investiert in eine „fliegende Bühne“, sie soll heuer in den warmen Monaten eine Plattform bieten für Künstler aller Couleur. „Das kann Musik sein oder Theater oder Literatur oder irgendwas anderes. Unsere Kulturszene hat ja viel zu bieten“, umreißt Elisabeth Kandlbinder das Konzept, das die Geschäftsführerin von City Marketing Passau und ihr Team entwickelt hat.

Klar ist der Termin: Jeden zweiten Freitagnachmittag, wenn‘s das Wetter zulässt. Unklar ist der Ort: Steht die Bühne im Heuwinkel? In der Theresienstraße? In der hinteren Bahnhofstraße? Das bleibt jedes Mal eine Überraschung, der Ort wird nicht vorher bekanntgegeben. „Wir setzen auf die Mundpropaganda“, sagt Kandlbinder. „Die Leute sollen sich in der Fußgängerzone erzählen: ,Habt ihr schon die Band gehört, die gerade am Unteren Sand spielt?‘“ Darüberhinaus soll sich der Eindruck festsetzen, „wo immer ich auch in der Stadt bin, es ist was los.“

Dieses Prinzip erklärt den ersten Teil des Namens „Pop-up-Oase“, den die CMP-Damen ihrem neuen Kind geben. Der zweite Teil bezieht sich auf die Optik, denn die soll frisch und bunt wirken mit jeder Menge Grün. Deshalb haben sich die Macherinnen die Stadtgärtnerei ins Boot geholt, „wir haben schon beste Erfahrungen gemacht in der Zusammenarbeit mit ihr“, hat Elisabeth Kandlbinder erklärt, als sie die neue Aktion im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats vorstellte.

Die zweite Aktion soll „konsumunabhängige Sitzgelegenheiten“ schaffen, denn von denen gebe es zu wenige in der Stadt, finden die CMP-Macher. Sie sind dafür gedacht, dass man sich allein oder auf einen Ratsch hinsetzen kann: „Das kann die Mama mit dem Kinderwagen genauso sein wie Rentner, Schüler oder einfach ein paar Freunde“, sagt die CMP-Geschäftsführerin. Sie und ihr Team haben keine Parkbänke oder dergleichen im Blick, weil für so große Sitzgelegenheiten der Platz fehle. „Wir suchen Paten, Verbündete, die sagen: ,Für den Stuhl vor meinem Geschäft bin ich verantwortlich. Ich stell ihn in der Früh‘ raus und hol ihn am Abend wieder rein.“ Für die Sitzgelegenheiten peilt CMP einen Kunst- und Design-Wettbewerb an, „wir haben ja viele kreative Köpfe. Und wer weiß, was 3-D-Drucker mittlerweile auswerfen.“

Als dritten Baustein für „Unsere Stadt soll bunter werden“ setzt CMP auf Kunst im öffentlichen Raum, wobei dieser auch im Privatbesitz sein kann. Es sollen Exponate in Schaufenstern ausgestellt werden – mit Vorteilen für beide Seiten: der Schauraum wird aufgewertet und der oder die Künstler erhalten eine Bühne.