Vilshofen
Bürgerversammlung in Aunkirchen: Dauerblitzer und mehr Kontrollen gefordert

Umfahrung: „Es ist noch ein weiter Weg“

06.10.2022 | Stand 20.09.2023, 3:28 Uhr

„Es mag viel Geld kosten, aber Sicherheit geht immer vor“, sagte Ludwig List. Ein Zuhörer hat die Beleuchtung der Bushaltestelle in Schwanham gefordert. Florian Gams äußerte seine Skepsis. −Fotos: Elsberger

Von Katja Elsberger

Rund 50 Zuhörer haben sich zur Bürgerversammlung im Aunkirchener Pfarrsaal eingefunden. Zwei Stunden dauerte der Vortrag von Bürgermeister Florian Gams, in dem er wie bereits in Albersdorf ohne Manuskript aus dem Stegreif über die Zahlen und Fakten der Stadt Vilshofen informierte.

Das Kinderhaus St. Christophorus Aunkirchen hat zwei neue Anbauten bekommen und wurde generalsaniert. „Die Außenanlage entsteht gerade“, erklärte der Bürgermeister. Ende Oktober soll alles fertig sein. Kosten gesamt: 1,3 Millionen Euro.

„Warum wurde das Gebäude nicht zweigeschossig gemacht?“, wollte ein Zuhörer wissen. Durch den Anbau sei Platz im Garten verloren gegangen. „Das Personal bevorzugt parterre, damit es nicht ständig Treppen laufen muss“, erklärte ihm Gams. Außerdem sei an der Stelle, wo der Anbau nun stehe, ohnehin die Erde feucht gewesen – also nicht wirklich geeignet zum Spielen.

„Der Garten ist immer noch sehr groß“, ergänzte Kirchenpfleger Karl-Heinz Ebner, der Gams in seinen Ausführungen bestätigte. „Das jetzige Gebäude ist aber so geplant, dass man es aufstocken kann“, sagte Ebner.

Ein weiterer Zuhörer wollte wissen, ob es noch freie Grundstücke in Aunkirchen gibt. Drei Baugebiete gibt es – Pfarrerberg I und II und Zu den Auen. Alle sind voll. „Es gibt in Aunkirchen derzeit keine Bauparzelle, die veräußert werden kann. Die Stadt hat Grundstücke erworben. Wir hätten also die Möglichkeit, ein neues Baugebiet auszuweisen“, sagte Gams. Man wolle aber noch warten, um die Bautätigkeit gut händeln zu können.

Nächster Punkt: Die Ortsdurchfahrt ist fertig saniert. Insgesamt seien 1,25 Millionen Euro investiert worden, rund 400000 Euro vom Freistaat und 850000 Euro von der Stadt, so Gams. Die Ampel werde noch im Oktober installiert. „Es ist aus meiner Sicht gut gelaufen“, merkte der Bürgermeister an. Leider sei es nicht gelungen, die Querungshilfe zu bauen. „Das werden wir noch schaffen. Da bin ich optimistisch“, sagte Gams, der sich so zuversichtlich gab, weil Bauminister Christian Bernreiter seine Zusage dafür gegeben habe.

Und die Umfahrung? „Es ist noch ein weiter Weg“, machte Gams klar. Updates werde es erst einmal keine mehr geben, frühestens Ende nächsten Jahres könnte man den nächsten Schritt gehen. Drei Varianten gibt‘s für die Umfahrung, es muss bestimmt werden, welche am verträglichsten wäre. Durch die Vehemenz der Aunkirchener werde das Thema seit Jahrzehnten „warm gehalten“. Deshalb ist klar: „Aunkirchen braucht die Umfahrung und die Bevölkerung steht dahinter.“

Eine Antragstellerin aus Algerting forderte aus Lärmschutzgründen und zur Erhöhung der Sicherheit der Anwohner ein Überholverbot an unübersichtlichen Stellen innerorts. Und weil durch Algerting ständig über 80 km/h gefahren werde, wäre auch eine dauerhafte Radarfalle wünschenswert oder zumindest häufigere Geschwindigkeitskontrollen, mindestens einmal pro Monat, findet die Frau.

Außerdem schlug sie ein Geschwindigkeitslimit von 70 km/h auf der Staatsstraße zwischen Algerting und Aunkirchen vor. Gams gab der Frau recht: „Ich wäre dafür. Besonders im Bereich der Kuppe ist es sehr gefährlich. Da braucht man nicht über 100 fahren.“ Zuständig seien allerdings die Kreisstraßenverwaltung und das Staatliche Bauamt, weil es eine Staatsstraße ist. „Wir werden das aber unterstützen“, versicherte Gams. Er erklärte, dass in Algerting bisher zweimal geblitzt worden sei. Warum nicht öfter? „Weil es nicht darum geht, damit Geld zu machen. Es soll das Gefühl vermitteln, dass da ja ein Blitzer sein könnte“, erklärte Gams.

Auch in Hitzling, wo 30 km/h erlaubt sind, wird zu schnell gefahren, merkte Robert Heininger an. „Ich kenn die Problematik. Es gibt sauber z‘vui Verkehr. Es sind schon Schwellen eingebaut worden“, erklärte Gams. Und bekanntlich wird auch in Aunkirchen zu schnell gefahren. „Für mich gehört in Aunkirchen ein Dauerblitzer her“, sagte Heininger.

Andreas Straubinger aus Schwanham meldete sich zu Wort: „Die Bushaltestelle der Kinder ist im Kreuzungsbereich an einer vielbefahrenen Straße.“ Für die fünf Mädchen und zwei Buben, die dort morgens warten, sei das sehr gefährlich. „Eine Beleuchtung wäre eine gute Sache“, sagte Straubinger. „Ich nehme den Vorschlag gerne mit, aber ich sehe es skeptisch. Denn wir haben zig Bushaltestellen im Stadtgebiet, an denen es ähnlich aussieht.“ Ein Umbau von allen wäre eine hohe Investition, meinte Gams. Raunen in der Menge. „Das mag viel Geld kosten. Aber Sicherheit geht immer vor“, machte Ludwig List von der Interessengemeinschaft Verkehrsberuhigung deutlich. Zustimmendes Klatschen.