Passau
Bezirkskrankenhaus: Erweiterung schreitet voran

Bezirksräte Wasner-Sommer und Heisl bekommen Update von Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich

06.12.2022 | Stand 06.12.2022, 19:00 Uhr

Rund 80 Betten mehr soll das Bezirkskrankenhaus im Zuge einer Erweiterung bekommen. Die Planungen haben nun ergeben, dass die ursprünglich geplante Aufstockung dafür nicht nötig ist. −Foto: Götz

Im März fiel im Stadtrat der Entschluss, dass das Bezirkskrankenhaus erweitert werden kann. Seither ist es ruhig um das Projekt geworden. Bis jetzt. Die Bezirksräte Cornelia Wasner-Sommer und Josef Heisl (beide CSU) haben einen Fragenkatalog an Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich gerichtet. Die Antworten lassen erkennen, dass die Planungen erfreuliche Fortschritte machen.

Das ist der Plan: Rund 80 Betten sollen insgesamt dazukommen, knapp 50 davon für die Erwachsenen-Psychiatrie. Um 30 Betten soll die längst zu klein gewordene Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) aufgestockt werden. Mit der Erweiterung soll aber auch die Zusammenarbeit mit der Kinderklinik nebenan noch weiter verbessert werden: Zehn der ca. 30 neuen KJP-Betten sollen in der Kinderklinik untergebracht werden, beide Häuser sollen durch einenGang verbunden werden.

„Wir wollen kurze Wege, damit wir die Kinder auf der einen und auf der anderen Seite bestmöglich
unterstützen und eine optimale Versorgung gewährleisten können. Durch so eine Brücke wird es wesentlich leichter, von A nach B zu gelangen. Das hilft uns, ein gutes Therapiekonzept aufzustellen“, sagte damals Dr. Tanja Hochegger der PNP. Sie ist Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Landshut. Da das Passauer Bezirkskrankenhaus eine Außenstelle Landshuts ist, ist sie auch mit den hiesigen Gegebenheiten vertraut.

In ihrem Katalog stellten Wasner-Sommer und Heisl zunächst die Frage nach dem Zeitplan der Erweiterung. Der Bezirkstagspräsident antwortete, dass im Moment die Vorentwurfsplanung zum Abschluss gebracht werde. „Bei deren Entwicklung mussten in den vergangenen Monaten zusätzliche Planungsschritte eingebaut werden, um insbesondere auf die derzeit hohen Bau- und Energiepreise infolge des Ukrainekrieges zu reagieren.“

Aufgrund der „zeitintensiven Zusatzarbeiten“ konnte der Antrag auf Vorwegfestlegung zu Aufnahme ins Krankenhausprogramm nicht wie ursprünglich geplant noch in diesem Jahr eingereicht werden. „Für eine fundierte und belastbare Kostenermittlung ist die Fertigstellung der Grundrisse sowie die darauf aufbauende Fachplanung unabdingbar“, heißt es dazu aus der Bezirksverwaltung.

Heinrich hatte aber auch gute Nachrichten im Gepäck: „Überwiegend im administrativen und logistischen Bereich konnten Flächen verringert werden, was zu einer spürbaren Reduzierung der notwendigen Baumaßnahmen führte.“ Das bedeutet, dass auf die ursprünglich geplante Aufstockung des Gebäudes verzichtet werden könne, „wodurch als positiver Nebeneffekt mehr Dachgarten für die KJP (Kinder- und Jugendpsychiatrie) gewonnen werden kann“.

Entgegen der bisherigen Vorüberlegungen könne nun sogar die Schule für Kranke im Bezirkskrankenhaus untergebracht werden, „was eine Realisierung auf dem Dach der Kinderklinik einschließlich eines kostenintensiven Übergangs unnötig werden lässt“. Angebot und der Leistungsumfang des Bezirkskrankenhauses sollen trotz der Einsparungen unverändert bleiben.

Auf die Anfrage der Bezirksräte nach dem zusätzlichen Angebot durch den Anbau sowie nach der Frage, wie die bereits gute Zusammenarbeit mit der Kinderklinik Dritter Orden in Passau intensiviert werden kann, teilte die Bezirksverwaltung mit, dass die Verbesserung der psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosomatischen Versorgung in der Region im Kinder- und Jugendbereich bereits vor Fertigstellung der Maßnahme am Bezirkskrankenhaus in Passau durch die Zusammenarbeit mit der direkt angrenzenden Kinderklinik erfolgt sei. Durch die intensivere Kooperation könnten bei Bedarf einzelne der psychosomatischen Betten der Kinderklinik auch für komplexere Fälle genutzt werden.

Bereits jetzt ist ein Arzt der KJP mit 25 Prozent seiner Arbeitszeit übergreifend auch in der Kinderklinik tätig und die wechselseitige Kooperation wird bei entsprechend vorhandenen Ressourcen stetig weiter ausgebaut werden.

Die Bezirksräte freute besonders die Nachricht aus Landshut, dass aufgrund der zusätzlichen Arbeiten und Planungen mit keinen zeitlichen Verzögerungen zu rechnen sei. Laut Bezirk sei der Abschluss der Vorentwurfsplanung für das zweite Quartal 2023 vorgesehen. Nach Vorstellung im Bezirksausschuss sollen die Unterlagen einschließlich des Förderantrags beim Ministerium zur Prüfung vorgelegt werden.

Auch Prof. Dr. Matthias Keller ist froh über die Entwicklung. Auf Anfrage der PNP sagte der Ärztliche Direktor der Kinderklinik: „Wir sind sehr zufrieden. Wir stehen im kontinuierlichen Austausch und arbeiten sehr eng mit der KJP zusammen. Auch die Kinderklinik wird ja umbauen, um die Versorgung zu verbessern. Das läuft alles Hand in Hand. Letztendlich geht es ja darum, dass man kranken Kindern ein gemeinsames Versorgungsangebot macht. Wir stimmen uns gegenseitig ab.“ Besonders hervor hob Keller die nun doch mögliche Einrichtung einer Schule für Kranke über Trägergrenzen hinweg: „Dass das funktioniert, finden wir sehr schön.

− jmu