Vilshofen
5000 Euro für "Casa Marie-Luise": Missionsflohmarkt spendet für Projekt in Ecuador

28.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:24 Uhr

Gute Verbindung: Marie-Luise Granzer (v.l.) und Bruder Clemens freuen sich über den Scheck von Tabea Urso und Franziska Pöschl von der "Stiftung Ecuador Licht und Schatten" in Landshut. Pfarrer Gotthard Weiß ist als Schnupfer des Pöschl-Tabaks Besitzer einer besonderen Tabakdose.

Zwei Frauen, eine Leidenschaft: Franziska Pöschl aus Landshut unterstützt mit gesammelten Spenden seit 28 Jahren Hilfsprojekte der Salesianer in Ecuador. Marie-Luise Granzer leitet seit über 25 Jahren den Missionsflohmarkt des Klosters Schweiklberg, das mit dem erwirtschafteten Geld ebenfalls internationale Hilfsprojekte sponsert.

Jetzt machen die wohltätig engagierten Damen gemeinsame Sache: Der Missionsflohmarkt Schweiklberg spendet der von Franziska Pöschl gegründeten "Treuhandstiftung Ecuador Licht und Schatten" 5000 Euro.

So viel kostet es in etwa, wenn die Salesianer in der ecuadorianischen Küstenmetropole Guayaquil oder in der Hauptstadt Quito für eine Familie ein kleines Steinhaus errichten. In dieser Woche Am haben Kloster-Cellerar Bruder Clemens und Marie-Luise Granzer den symbolischen Scheck überreicht. "Das Geld kommt ohne Abzüge in den Armutsvierteln an", versprach Empfängerin Franziska Pöschl.

Demnächst wird sie nach Ecuador reisen, um wie jedes Jahr die geförderten Projekte zu kontrollieren. Das Herzstück bilden ein Kindergarten und eine Hausaufgabenbetreuung. "Es werden insgesamt 170 Kinder betreut", erklärte Stiftungsmitarbeiterin Tabea Urso, die Spanisch spricht und die Bedingungen und Partner vor Ort schon kennengelernt hat.

"Die Projekte laufen gut, aber wir bräuchten noch mehr Spenden. Wir würden gerne den Kindergarten erweitern, aber das Baumaterial ist teuer geworden", erklärte Franziska Pöschl.

Ihr "Projektmanager" in Guayaquil ist Pater Marco, der schon eine ganze Liste an Familien hat, die Bedarf an einem Steinhaus haben. Jedes neue Häuschen wird gesegnet und bekommt einen Namen. "Vielleicht könnten wir das nächste Häuschen nach Marie-Luise Granzer benennen?", schlug Tabea Urso auf dem Flohmarkt spontan vor. "Das würde mich sehr freuen", meinte Marie-Luise Granzer, und schon ließ sich Tabea Urso für die "Casa Marie-Luise" die korrekte Schreibweise mit Bindestrich diktieren. Sobald das Gebäude steht, will sie ein Foto schicken.

"Wir unterstützen ja viele Projekte, da spenden wir auch gerne für dieses Projekt", erklärte Bruder Clemens. Der Vorschlag war von Marie-Luise Granzer gekommen. Die Verbindung hergestellt hatte Herbert Zelzer. Der Medienunternehmer, der sich für ein Projekt in Tansania engagiert, und seine Frau Angelika sind sowohl mit den Schweiklbergern als auch mit der Familie Pöschl befreundet und kamen ebenfalls zur Scheckübergabe.

Auch Hofkirchens ehemaliger Pfarrer Gotthard Weiß kennt den Namen Pöschl. Er schnupft seit Jahren den Tabak, den das Familienunternehmen in Geisenhausen bei Landshut produziert.

Durch einen besonderen Umstand bekam er vor ein paar Jahren eine außergewöhnliche schöne Schnupftabak-Dose von den Pöschls. Ein Kaminkehrer hatte während seiner Arbeit im Hause Pöschl erzählt, dass der Pfarrer, der ihn trauen werde, mit Vorliebe den Tabak aus Gaisenhausen schnupfe. Daraufhin gaben die Pöschls dem Kaminkehrer eine Schnupftabakdose für den Pfarrer mit. "Das ist ein besonders Stück. Ich verwende es nur an Feiertagen", sagte Gotthard Weiß und nutzte das Treffen in Schweiklberg, um sich persönlich bei Franziska Pöschl zu bedanken.