Wiederaufstieg (noch) kein Thema
„Die Art und Weise passt immer“: Neufraunhofen ist wieder das Maß der Dinge in der Bezirksliga West

19.09.2024 | Stand 19.09.2024, 11:32 Uhr |
Florian Schweiger

So will man auch in Kelheim jubeln: Stefan Haas vom SV Neufraunhofen lässt seiner Freude über seinen Treffer gegen den FSV Landau/Isar freien Lauf. − Foto: Karl-Heinz Becherer

Den direkten Wiederabstieg von der Landes- in die Bezirksliga hat man beim SV Neufraunhofen mehr als gut weggesteckt: Nach zehn Spielen grüßt man von der Tabellenspitze und hat zudem bereits sechs Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten vom ATSV Kelheim, der allerdings noch ein Spiel weniger hat. Am kommenden Samstag hat die Elf von Trainer Alexander Auhagen zudem die Chance, ihre Führung weiter auszubauen: Dann treffen die beiden Mannschaften nämlich in Kelheim im direkten Duell aufeinander.

Und Auswärtsfahrten, die liegen den Kickern aus Neufraunhofen: Fünf Siege in fünf Spielen sprechen Bände, zudem hat man auf fremden Terrain erst zwei Gegentore kassiert. Die Meisterschaft scheint in diesem Jahr nur über den noch ungeschlagenen SV zu gehen. Davon – und von einer möglichen Rückkehr in die Landesliga – will man im Verein allerdings nichts wissen.

Zumindest noch nicht, wie Claus Riedi, sportlicher Leiter der Abteilung Fußball, erklärt. Als Saisonziel habe man demnach vor Beginn der Spielzeit propagiert, einfach einen Beitrag leisten zu wollen, damit es eine spannende Saison wird. „Weil wir ja nicht wussten, was uns erwartet.“ Ähnliche Worte von Trainer Auhagen: Man wolle sich und vor allem die neu hinzugekommenen Spieler, die teilweise zum ersten mal so hochklassig spielen, erst mal in der Bezirksliga etablieren.

Holpriger Start in die Saison



Das hat man bisher eindrucksvoll geschafft, wenn auch mit kleinen Startschwierigkeiten. Nachdem sich die Neufraunhofner in der Landesliga gegen spielstärkere Mannschaften vor allem auf schnelles Umschaltspiel beschränken mussten, konnten sie nun zu ihrem heißgeliebten Ballbesitzfußball zurückkehren. Bei der Umstellung tat man sich aber zunächst ein wenig schwer. „Da hatten wir viele Abspielfehler und Unkonzentriertheiten“, berichtet Auhagen. So kam es auch zu den bisher einzigen beiden Punktverlusten in der bisherigen Saison, als man Zuhause zweimal nicht über ein Remis hinauskam.

Für Auhagen aber nicht weiter tragisch. Viel wichtiger: „Die Art und Weise muss passen – und die passt immer mehr.“ Von seiner Mannschaft fordere er neben Einsatz, Teamgeist und Geschlossenheit deshalb, dass jederzeit an den Matchplan und die eigene Spielphilosophie geglaubt wird. „Dann kommen auch die Ergebnisse.“

Wochen der Wahrheit für den SV

Obwohl das mittlerweile auch der Fall ist, mache man sich über den Aufstieg überhaupt keine Gedanken. „So abgedroschen sich das auch anhört, aber wir denken von Spiel zu Spiel“, sagt der Trainer. Und jedes dieser Spiele wolle man gewinnen. Der Punktevorsprung, den man sich mittlerweile erarbeitet hat, sei da nicht relevant. Auhagen verweist zudem auf das enge Verfolgerfeld in der Tabelle. „Da kann noch viel passieren.“ Insbesondere, weil jetzt mit Kelheim, Langquaid, Schierling und Teisbach in den kommenden vier Spielen die Mannschaften warten, die zusammen mit dem SV die aktuelle Top Fünf bilden. Von „echten Prüfsteinen“ spricht da sportlicher Leiter Claus Riedi.

Beim SV Neufraunhofen achtet man deshalb penibel darauf, nicht abzuheben. Dass es in einer 1000 Einwohner Gemeinde überhaupt Bezirksligafußball zu sehen gebe, sei nicht selbstverständlich, so Auhagen. Nach Kelheim fahre man dennoch nur mit einem Ziel: die nächsten drei Punkte einzufahren.

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