Von einem kuriosen Einsatz berichtete die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Landshut am Wochenende: Am Samstag wurden die Einsatzkräfte zu einem vermeintlichen Brand gerufen – dieser entpuppte sich als gefährliche Grillparty im Wohnungsinneren.
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Zu einem „wirklich nicht alltäglichen Einsatz“, wurde man laut Pressesprecher am Samstag zur Mittagszeit gerufen. Nachbarn stellten eine starke Rauchentwicklung aus einem Dachfenster in der Zweibrückenstraße fest. „Die eintreffenden Kräfte der Feuerwehr konnten diese Rauchentwicklung dann bestätigen – staunten aber beim Betreten der Wohnung nicht schlecht, als sie plötzlich mitten in einer innenhäuslichen Grillparty standen“, schreibt er.
Die Bewohner hatten demnach in der Wohnung auf einem Holzboden ihren Holzkohlegrill aufgebaut und angezündet, was trotz eines geöffneten Fensters auch für deutlich wahrnehmbare und sichtbare Rauchschwaden in der Wohnung sorgte. Auf Grund der Brand- und Erstickungsgefahr wurde der Grill umgehend aus dem Haus entfernt und das Gebäude belüftet.
Die sechs Personen aus der Wohnung wurden zur Sicherheit vom Rettungsdienst gesichtet. Anschließend erfolgte entsprechend noch eine Belehrung von Feuerwehr und Polizei und die Anordnung, das Grillen im Haus zu unterlassen.
Notarzt warnt: Darum sollten Gasstrahler oder Holzkohlegrills nie in geschlossenen Räumen benutzt werden
Dr. Andreas Baumann, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und einer der leitenden Notärzte der Integrierten Leitstelle Passau, erklärte der Mediengruppe Bayern vor zwei Jahren, warum Kohlenmonoxid so gefährlich ist und was unbedingt beachtet werden muss.
Beim Verbrennungsvorgang – sowohl im Holzofen wie auch im Gasofen als auch im Grill – entstehen Verbrennungsgase. Wenn keine ausreichende Belüftung besteht, verdrängen diese Gase den Sauerstoff aus der Raumluft. Leider seien diese Gase völlig geruchsneutral und werden vom Opfer nicht bemerkt. „Man stirbt also den Erstickungstod, ohne es zu bemerken“, erklärt er.
Trotz aller Warnungen kann die Aufklärung aber wohl nie genug sein: Im Landkreis Mühldorf wollten etwa vor einem Jahr zwei Personen Strom sparen – und stellten den Holzkohlegrill als Heizungsersatz in ihrer Wohnung auf. Sie kamen mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus. Ähnlich erging es sechs Personen zwei Monate später in Neumarkt-Sankt Veit.
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