Keine Chance mehr auf den Turniersieg hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft beim „Deutschland Cup“ in Landshut. Das Team um Bundestrainer Harold Kreis verlor am Samstag völlig verdient ihr zweites Turnierspiel gegen die Slowakei mit 2:6 (0:1, 1:1, 1:4).
Der Abend in der mit 4200 Zuschauern ausverkauften Fanatec Arena hatte mit einem Loch in der Eisfläche und einer daraus resultierenden einstündigen Spielverzögerung begonnen.
Die deutsche Auswahl konnte danach, wie im Duell gegen Dänemark am Donnerstag (5:6 n.P.), nicht überzeugen. Geriet durch Treffer von Samuel Takac (17. Minute, 60.), Marek Korencik (25.), Martin Fasko-Roudas (44.), Milos Roman (54.) und Michal Ivan (56./PP1) deutlich in Rückstand. Für Deutschland verwandelten einzig Luis Schinko (28.), ein gebürtiger Landshuter, und Fabian Schmölz (57.) den Puck ins gegnerische Tor.
Panne im Eis sorgt für Enttäuschung
Es war nicht der Abend der Gastgeber – in zweierlei Hinsicht. Neben der Niederlage sorgte eine Panne im Eis für Enttäuschung. 44 Sekunden waren nach dem Eröffnungsbully (18 Uhr) gespielt, ehe die Schiedsrichter ein Loch oder einen Riss im Eis bemerkten. Auf einer Werbefläche war der Untergrund offenbar uneben, der Puck stoppte bei Tests der Schiedsrichter sichtbar ab – eine Gefahrenstelle bzw. Verletzungsrisiko für die Spieler. Darum baten die Unparteiischen die Eismeister auf das Eis.
Mehrere Versuche, den Schaden zu beheben, scheiterten jedoch. Auch eine Eispistole hatte nicht den erhofften Effekt, so dass die Referees in Absprache mit den Offiziellen das Eis neu aufbereiten ließen. Die Spieler beider Teams wurden nochmals in die Kabine geschickt, während Eismeister und -maschine eine Extraschicht schoben. Erst nach der zweiten Begutachtung durch die Schiedsrichter und Kapitäne beider Teams ging es gegen 19 Uhr weiter.
Allerdings kam es zu Beginn des zweiten Drittels zu einer weiteren kurzen Verzögerung, die Eismeister mussten erneut nachbessern. Vereinzelt quittierten dies Stadionbesucher mit Pfiffen. Die kleineren Probleme mit dem Eis im dritten Turnierspiel dieses Tages dürfte nicht unbedingt vorteilhaft sein für die Zukunft des „Deutschland Cup“ in Landshut. Zum zweiten Mal wird das viertägige Frauen- und Herrenturnier (je vier Teams) in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt ausgetragen, was großen Wert für Stadt und Eishockey-Standort hat.
Applaus für Männerduo und ihren Becherturm
Insgesamt nahmen die Fans in der Arena des Zweitligisten EV Landshut die Extrapausen gelassen, tanzten zur Musik, feierten die fleißigen Eismeister. Die Blicke auf sich zog ein Männer-Duo, das aus Getränkebechern einen stattlichen Turm baute und dafür Gelächter und Sonderapplaus erntete. Grund zur Freude hatte es bereits am Nachmittag gegeben, als die deutschen Frauen mit ihrem dritten Sieg im dritten Spiel dieses Turniers (3:1 gegen Ungarn) vor 3000 Zuschauern den Turniersieg perfekt machten. Am Sonntag stehen die letzten beiden Partien im Männerturnier auf dem Programm. Dabei steht die deutsche Auswahl ab 15 Uhr Österreich gegenüber. Der Turniersieg ist aber heuer den Slowaken nicht mehr zu nehmen.
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