Zwei große Projekte stehen in den kommenden Monaten und Jahren im Raum Landshut für die Deutsche Bahn an: der Ausbau der Bahnstrecke Landshut-Plattling und die Elektrifizierung der Bahnstrecke Landshut-Mühldorf. Die Planungen stecken noch in den Kinderschuhen – erste Gespräche fanden aber bereits statt.
„Verbesserung der Pünktlichkeit und Schnelligkeit der Strecke zwischen Donau und Isar“ – das verspricht die Deutsche Bahn (DB) mit den Maßnahmen auf der Bahnstrecke Landshut-Plattling. Konkret soll der sieben Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen der Landshuter Landkreis-Gemeinde Wörth an der Isar und Loiching (Landkreis Dingolfing-Landau) zweigleisig sowie die beiden vorhandenen Kreuzungsstellen Ahrain und Altheim (Markt Essenbach, Landkreis Landshut) ausgebaut werden.
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Der Markt Ergolding und die Gemeinde Niederaichbach sollen erstmalig eine Kreuzungsstelle erhalten, was dem Überholen und Begegnen von Zügen dienen sollen. Die Planungen hierzu begannen bereits im Jahr 2022, deren Vorstellung im Landratsamt erfolgte vergangene Woche im Beisein der Bürgermeister der betroffenen Gemeinden. Diese äußerten Bedenken zu den Themen Verkehrsverlagerung und Umweltschutz, wie das Landratsamt Landshut am Freitag mitteilte.
Zeil: Halbstundentakt auf wichtigen Fernverkehrsverbindungen
Ziel des Projekts ist, die Zielfahrzeiten des Deutschlandtaktes zu erreichen – ein deutschlandweites Konzept, das einen Halbstundentakt auf den wichtigsten Verbindungen im Fernverkehr vorsieht, teilte die Deutsche Bahn bei ihrem Besuch im Sitzungssaal des Landratsamtes mit. Hierfür steht eine Machbarkeitsuntersuchung für die Geschwindigkeitserhöhung der Strecke auf 160 km/h bevor. Erste Ergebnisse der Gesamtplanung möchte die Deutsche Bahn Ende dieses Jahres vorstellen, 2024 soll der Bundestag dann über den Fortlauf des Projektes beschließen.
Für die Bahnstrecke Landshut-Mühldorf plant die Deutsche Bahn, die Elektrifizierungslücke zu schließen. Diese besteht zwischen den beiden Ausbauprojekten Regensburg-Landshut und „ABS38“ (Mühldorf-Freilassing), berichtet das Landratsamt weiter. Dadurch soll ein Fahrzeitgewinn durch den Einsatz spurtstarker Elektrotriebfahrzeuge erzielt werden.
Bahnstrecke wird auf 55 Kilometer elektrifiziert
Gut für die Umwelt und gut für die Region, befindet DB-Projektleiterin Janett Fack: „Künftig kommen Fahrgäste noch klimaschonender vom Inn zur Isar. Leise, elektrische Züge sorgen für weniger Lärm entlang der Strecke.“ Im Rahmen der durchgehenden Elektrifizierung der 55 Kilometer langen Strecke modernisiert die Bahn neun Bahnübergänge. Dabei stehe mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer im Mittelpunkt. Von diesen Maßnahmen sind im Landkreis Landshut Bahnübergänge beziehungsweise Straßenüberführungen in Kumhausen, Geisenhausen, Bodenkirchen und Vilsbiburg betroffen.
Neben dem Streckenausbau und der lückenlosen Elektrifizierung seien außerdem Modernisierungsmaßnahmen der Ausrüstungstechnik vorgesehen. Der Bau beider Projekte beginnt voraussichtlich Ende des Jahrzehnts, berichtet das Landratsamt.
− red
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