Auch acht Wochen nach Beginn der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie gibt es noch keine Einigung zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeberverband „vbm“. Auch bei BMW in Landshut wurde gestreikt, Freitag geht es in Dingolfing weiter.
Die Gewerkschaft ruft deshalb am Donnerstag und Freitag erneut zu massiven Warnstreiks in der Region auf. Am Donnerstagvormittag hat die Metallgewerkschaft die Beschäftigten der Früh- und Normalschicht im BMW-Werk Landshut zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Trotz regnerischem Wetter haben sich über 750 Streikende dem Aufruf der IG Metall Landshut angeschlossen und die Kundgebung am Tor 2 besucht.
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Auch die Beschäftigten des Logistikdienstleisters Schnellecke am Standort Landshut waren mit 70 Metallern vor Ort. Gewerkschaftssekretär Benjamin Freund, der die Beschäftigten bei der Kundgebung über den aktuellen Verhandlungsstand informierte, fand deutliche Worte: „Die Arbeitgeber haben jetzt in Baden-Württemberg noch einmal die Möglichkeit, ein Angebot auf den Tisch zu legen und endlich mit uns über eine prozentuale Lohnerhöhung zu verhandeln. Wenn sie diese Chance verpassen, dann werden wir unsere Warnstreiks zu Ganz-Tages-Warnstreiks ausdehnen. Dann stehen die Bänder für 24 Stunden still.“
Auch bei Schaltbau in Velden fand am Donnerstagvormittag keine Produktion statt. Betriebsbetreuer Bastian Lindenmayer motivierte die 160 Warnstreikteilnehmer zum Durchhalten: „Wer die Preise kennt, gibt uns acht Prozent. Wir werden so lange vor den Werkstoren stehen, bis die Arbeitgeber endlich einlenken und unsere Entgelttabellen ordentlich anheben“.
Für Freitag weitere Warnstreiks geplant
Für Freitag sind weitere Warnstreiks in Dingolfing und Marklkofen angekündigt. Beim Premiumhersteller BMW in Dingolfing sollen die Beschäftigten auch in dieser Woche die Spätschicht zweieinhalb Stunden früher beenden und bereits um 19:30 Uhr ins Wochenende starten und nicht wie üblich erst um 22 Uhr. Beim Filterhersteller Mann+Hummel ruft die IG Metall die Beschäftigten ebenfalls zu einer „Früh-Schluss-Aktion“ auf. Hier soll die Arbeit in Marklkofen um 21 Uhr enden und nicht erst um 23 Uhr abends. Auch die Logistikstandorte in Wallersdorf, Niederaichbach und Marklkofen werden von den Metallern bestreikt.
Gewerkschafter Freund resümiert die bisher über zwanzig Tarifaktionen der IG Metall in der Region: „Überall, wo wir die Menschen zu Warnstreiks und Aktionen aufrufen, erleben wir eine überwältigende Beteiligung und einen großen Zuspruch für unsere Forderung nach acht Prozent Entgelterhöhung. Die Arbeitgeber liegen komplett daneben, wenn sie denken, dass die Beschäftigten sich an der Nase herumführen lassen.“
− ce
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