Die Ankündigung der Flutlichtpflicht für die Regionalliga Bayern seitens des Bayerischen Fußballverbandes sorgte bei etablierten Regionalligisten und ambitionierten Bayernligisten für kontroverse Diskussionen und teils deutliche Kritik am Verband.
Nach einer Übergangsfrist ist davon auch die SpVgg Hankofen-Hailing betroffen. Doch schieben die Verantwortlichen der „Dorfbuam“ mitnichten den schwarzen Peter hin und her, sondern machen aus den Auflagen eine Tugend und gestalten aus diesem Anlass heraus ein neues, modernes, erlebnisorientiertes und inklusives Maierhofer Bau-Stadion – ein Vorhaben, das auch die sportliche Ambition, sich im Oberhaus der Amateure festzusetzen, sprichwörtlich zementiert.
Dabei beschäftigte sich die Spielvereinigung gleich nach Ankündigung der Flutlichtpflicht mit verschiedenen Möglichkeiten der Umsetzung, obwohl man zu dieser Zeit noch der Bayernliga Nord angehörte.
„Kein Treffpunkt mehr im Ort“
„Dabei stellte sich schnell heraus, dass Fördermittel nur zugänglich sind, wenn das Stadion infrastrukturell und gesellschaftlich aufgewertet wird“, erläutert Georg Maierhofer, Zweiter Vorsitzender des Regionalligisten. Entsprechend wurde alsbald eine umfassendere Lösung ins Auge gefasst, an der sich auch Josef Moll, Bürgermeister der Gemeinde Leiblfing, zu der die Orte Hankofen und Hailing zählen, mit Ideen und Anregungen beteiligte. „Ziel ist es, auch anderen Dorfvereinen die neue Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Denn das gesellschaftliche Leben in Hankofen leidet darunter, dass es keinen Treffpunkt mehr im Ort gibt“, so Maierhofer weiter. Die notwendigen Gespräche zur Realisierung des Teilprojekts „Bürgerheim“ wurden dabei vonseiten der Gemeinde und der Spvgg frühzeitig anberaumt, die jeweiligen Nutzungsvereinbaren bereits vorab schriftlich festgelegt.
600000 Euro Gesamtvolumen
Um den Mitgliedern der Rot-Weißen das Unterfangen möglichst transparent näherzubringen und das Einverständnis der Mitgliederversammlung für weitere Planungen einzuholen, berief die Vorstandschaft der Spvgg daher auch eine außerordentliche Versammlung ein. Im Rahmen derer stellte Josef Schätz, der gemeinsam mit Georg Maierhofer die Organisation des Mammutprojekts innehat, auch erste Kostenschätzungen vor, die ein Investitionsvolumen von etwa 600 000 Euro vorsehen. „Aufgrund einer Vielzahl an Fördergebern ist das verbleibende Volumen für den Verein jedoch zu stemmen“, stellt Josef Schätz klar und hat dafür nun auch die einstimmige Rückendeckung der Mitglieder.
Insgesamt stehen so eine ganze Liste an Umbaumaßnahmen am Maierhofer Bau-Stadion an, die sowohl sportinfrastrukturell als auch gesellschaftlich einen großen Schritt für die Zukunft Hankofens bedeuten. Neben der initialen Installation einer Flutlichtanlage am Hankofener Hauptplatz stehen im Rahmen der Modernisierung auch eine sechs mal drei Meter große LED-Wall, ein Kameraturm auf der Nordseite des Stadions, die Ertüchtigung von Zaunanlagen, eine rollstuhlgerechte Aufzugsanlage, ein rollstuhlgerechtes WC, ein Ticketing-Container mit Büro, eine Küche im Obergeschoss des Vereinsgebäudes, sowie jeweils ein Mäh- und Aufsprühroboter auf dem Zettel. Entsprechend wird das Stadion fitgemacht, einerseits für die bereits vereinbarte Nutzung durch weitere Ortsvereine und -gemeinschaften, andererseits für die sportlichen Ambitionen der „Dorfbuam“, die sich unter Leitung von Coach Tobias Beck und Sportchef Richard Maierhofer in der Champions League der Amateure häuslich einrichten wollen.
Baubeginn im Verlauf des Frühjahrs
Mit der Umsetzung des mannigfaltigen Maßnahmenkatalogs will die Spvgg dabei keine Zeit verlieren. Sobald die Baugenehmigungen vorliegen und die Fördergeber den Baubeginn freigeben, wird auch das Maierhofer Bau-Stadion sein neues, modernes Gewand erhalten. „Wir erhoffen uns den Startschuss dafür im Frühjahr. Die Spiele der Dorfbuam sollen zu einem Erlebnis werden, unser Stadion wird eines der modernsten Amateurfußballstadien in Bayern und auch das gesellschaftliche Leben profitiert von diesen Investitionen“, sprüht Georg Maierhofer ebenso wie alle weiteren Verantwortlichen der Spielvereinigung bereits vor Vorfreude auf ihr neues sportliches und gesellschaftliches Zuhause.
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