Nicht mehr zeitgemäß
Straubinger Realschulen geben 2025 nach Jahrzehnten Geschlechtertrennung auf

25.07.2024 | Stand 25.07.2024, 20:59 Uhr |

In Straubing gibt es bislang eine Knaben- und eine Mädchenrealschule. Beide öffnen sich nun für das andere Geschlecht.  − Symbolbild: Daniel Karmann/dpa

In Straubing gibt es bislang eine Knaben- und eine Mädchenrealschule. Beide öffnen sich nun für das andere Geschlecht. Denn Geschlechtertrennung ist bei Schulen zunehmend nicht mehr zeitgemäß.



Die geschlechterspezifische Trennung der Realschulen im niederbayerischen Straubing wird nach Jahrzehnten aufgehoben. Wie das Kultusministerium in München mitteilte, dürfen sich die für Buben vorgesehene Jakob-Sandtner Realschule sowie die für Mädchen vorgesehene Ursulinen Realschule für das jeweils andere Geschlecht öffnen. „Ab dem Schuljahr 2025/2026 können beginnend mit der 5. Jahrgangsstufe dann jährlich aufsteigend sowohl Mädchen als auch Buben in beiden Schulen aufgenommen werden“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.

Knabenschule wurde als Ergänzung errichtet



Die Mädchenschule geht auf das Jahr 1691 zurück, als Ordensschwestern der Ursulinen in Straubing eine Mädchenschule eröffneten. Als Ergänzung wurde in den 1950er Jahren eine staatliche Knabenschule errichtet, aus der sich die heutige Jakob-Sandtner-Realschule (JSR) entwickelte.

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Die JSR hatte nun die Öffnung für Mädchen auf den Weg gebracht, die von einer Schulstiftung getragene Ursulinen-Realschule schloss sich dann diesem Weg an. Durch die Öffnung wollen die Schulen auch verhindern, dass sie durch die Konzentration auf nur ein Geschlecht in der Zukunft weniger Schüler und Schülerinnen haben.

Eindeutiger Trend



Mit der Öffnung liegen die beiden Realschulen im Trend, wie ein Blick in die Statistik zeigt: Im Schuljahr 2023/2024 gibt es laut Kultusministerium unter den rund 4600 allgemeinbildenden Schulen im Freistaat 60 Mädchenschulen sowie 11 Jungenschulen. Im Schuljahr 2010/2011 gab es hingegen noch insgesamt 93 Mädchenschulen.

Das Ministerium verweist darauf, dass hier unter dem Begriff Mädchen- beziehungsweise Jungenschulen Schulen genannt sind, die mindestens 95 Prozent Anteil des jeweiligen Geschlechts haben. Denn in Ausnahmefällen könnten auch an solchen Schulen Kinder des anderen Geschlechts aufgenommen werden.

− dpa

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